Sie kommt, die Euro 2008

Am 5. März fand in der Altstadt eine Informationsveranstaltung zum Thema Euro 2008 statt. Fazit: Da kommt etwas auf uns zu...

Rund 80 Personen wollten mehr wissen, 94 Tage vor der Eröffnung des Mega-Sportanlasses. Wie sieht das nun aus mit dieser Euro 2008 und womit ist in der Altstadt zu rechnen? Mit Daniel Rupf, Euro-2008-Delegierter der Stadt, Gerhard Lips, Teilprojektleiter Sicherheit, und Roland Stahel, OK Fanmeile und Fanzone, referierten die Experten. Vorweg: Die Informationen stehen grösstenteils auf der Website www.zuerich.ch/euro2008 zur Verfügung. Zweitens erscheint Ende März eine Broschüre mit den wichtigen Informationen und Telefonnummern, sie wird an die Bevölkerung verschickt.
Es war allen im Saal des «Grünen Glas» klar, dass hier Widerstand zwecklos sei. «Sie kommt, die Euro 2008, sie kommt wirklich», rief denn auch der QV-Präsident Martin Brogli ins Publikum. Der Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat hatte den Abend zusammen mit dem Einwohnerverein Altstadt links der Limmat organisiert.
Die Altstadt liegt ja quasi im Epizentrum: Am Bellevue ist die Fanzone, das Limmatquai ist Fanmeile. Vom 6. bis am 29. Juni dauert der Mega-Event, ebenso lang wird hier gefestet, werden sich Zigtausend Fans hier aufhalten.
Bedenken wegen der zu erwartenden Immissionen wurden denn in der Diskussion immer wieder geäussert, teils auch in ungehaltenem Ton. Musik auf fünf Bühnen, bis um Mitternacht, täglich? Betrieb am Limmatquai bis 1 oder (am Wochenende) bis 2 Uhr, allnächtlich? Und danach die lärmigen Reinigungsmaschinen, die Anlieferung? Wer soll das aushalten, wer die Flucht finanzieren? Und die Altstadt als Freiluftpissoir? Da nützen die 440 aufgestellten WCs, gewiss. (Am Züri-Fäscht stehen nur 300 WCs.) Doch was ist mit all denjenigen, die lieber an eine Hauswand urinieren, wenn Notdurft am Mann ist? Auch wenn fast alles schon feststeht: Es wurde zugesichert, die Lautstärke der Musik zu kontrollieren. Und man überlege sich nun doch, einige WCs ausserhalb der Fanmeile, in der Altstadt, zu platzieren. Auch das Anliegen musikfreier Tage werde man mitnehmen.
Es werden insgesamt weniger Leute als am Züri Fäscht erwartet, verteilt auf drei Wochen statt auf drei Tage. Doch drei Wochen sind eine lange Zeit.

Elmar Melliger