37. Eidg. Boule und Pétanque auf dem Lindenhof

Das renommierte Turnier, das am Bettag, 17. September, zu seiner 37. Austragung gelangte, verzeichnete einen neuen Teilnehmer-Rekord.

Der Rekord war leider einer der negativen Art: Nur gerade 14 Teams (Doublettes), sowie eine Hand voll unverbesserliche Fans fanden den Weg auf die regengeschwängerte Terrasse unter den Linden. Zum Vergleich erinnert man sich gerne an frühere Jahre, als oft über 100 Teams um Punkte und Siege kugelten. Und auch daran, dass Petrus seit 36 Jahren über den Lindenhof am Bettag ein fast schon sakrosanktes Regenverbot verhängt zu haben schien.
Nichtsdestotrotz lieferten sich die 14 Doublettes aus aller Welt einen atemberaubenden Kampf um die begehrte Lindenhof-Trophäe*. Neben Kugeln, die verschämt in Sandpfützen stecken blieben, verzweifelten Stossgebeten und zauberhaften «Löchern» gab es auch wohlklingende Volltreffer («Carreaux»), kunstvolle Kletten («Devants») und frankophile Urschreie zu bestaunen. Ein wahres Wechselbad von «Aah!» und «Ooh!» und «Nein!» von der ersten bis zur letzten Kugel.
Am frühen Abend – einige Optimisten glaubten zwischen den Altstadthäusern gar einen Sonnenstrahl kurz aufblitzen gesehen zu haben – mündeten die eidgenössischen Wasserspiele dann in dem mit Spannung erwarteten Final. Man war sich einig: Es hat sich gelohnt, den wüsten Beschimpfungen des Wetters zu trotzen. Aus dem an spielerischen Finessen und Faiblessen kaum zu überbietenden Thriller ging schliesslich das nervenstärkere und von zahlreichen Fans unterstützte «Heimteam» – echte Lindenhöfler – Dominique Vetsch / Rolf Müller als verdiente Sieger gegen die eher den Josefianern zugeordneten Johann / Luciano hervor. Chapeau!
Jürg Woodtli

* Der Gabentisch war reich bestückt worden von: BAP (Bundesamt für Pétanque), «Bodega Española», Coiffeur Alfi, «Läbis 1», «Lucy’s Bar», Ristorante «Pulcino», «Tina-Bar», Weinkönig und diversen GeberInnen. Allen herzlichen Dank. – Das Defizit von Fr. 982.– wurde am folgenden Schnäggeturnier-Sunntig von allen auf dem Lindenhof Anwesenden grosszügig mit einem Überschuss von Fr. 1.25 berappt. Tausend Dank, das OK.