Urania Sternwarte

Die Renovationsarbeiten der Urania Sternwarte sind gegenwärtig voll im Gang.

Die Kupferbekleidung der unteren Dachpartie zeigte Korrosionsspuren sowie weitere mechanische Schäden. PSP – Swiss Property, die Eigentümerin des Gebäudes, erklärte sich glücklicherweise bereit, die notwendigen Sanierungsarbeiten mit zu veranlassen und deren Kosten zu tragen. Darunter fallen das erwähnte Dach, Bodenbelag, Türen mit Fenster, Balkone und Installationen.
Der Zeitpunkt für die Revision der Gebäudeteile ist ideal, da sich das schmutzempfindliche Teleskop nicht am üblichen Ort befindet. Um das Dach zu restaurieren, musste ein aufwendiges Baugerüst vom Boden bis zur Dachhöhe sowie rund um den Turm errichtet werden. Seit geraumer Zeit ist das Gerüst wieder entfernt. Nun ist die Sicht auf das erneuerte grün patinierte Dach wieder freigegeben.
Unser Refraktor befindet sich in besten Händen. Die ursprüngliche Herstellerin, Carl Zeiss Jena, hat die Teleskop-Produktion leider eingestellt. Die Nachfolgefirma 4H-Jena-Engineering ist seit 2004 für den Unterhalt der weltberühmten astronomischen Instrumente zuständig. Das Teleskop wurde gänzlich zerlegt. Verschiedene Teile davon zeigten nach hundert Jahren Spuren von Rost und Abnützung. Nun befindet es sich in der Phase des Zusammenbaus. Die Elektrik dazu wird modernisiert. Dazu müssen verschiedene Leitungen, Servomotoren und Positionsgeber in die Mechanik der Montierung (Sockel und Achsen) angebracht werden. Dies erfordert viel Fachverständnis und Kreativität. Die ursprüngliche Funktionalität und Erscheinung soll dabei erhalten bleiben. – Es ist geplant, die Sternwarte im Mai wieder zu eröffnen. Dann kann das Publikum die faszinierende Aussicht über die Stadt, deren Umgebung, das nachbarschaftliche Universum mit dessen Planeten, Monde, Sterne und Nebel wieder betrachten. Der Einbau des ca. zehn Tonnen schweren Teleskops im April mittels Pneukran in die zweiundvierzig Meter über der Strasse gelegene Sternwarte wird für technisch interessierte Quartierbewohner bestimmt beachtenswert sein.

Andreas Weil, Demonstrator Urania Sternwarte Zürich