Gräblihof: keine Garage

Infolge heftiger Anwohner-Proteste Stadt verzichtet auf den Verkauf des Gräblihofs.

Zur Erinnerung: Analog zur bereits vor Jahren realisierten Tiefgarage unter dem Häringhof hätte auch der angrenzende Gräblihof unterkellert und zu einer Parkgarage werden sollen. Vincent Boban, der Erbauer der Unterniveaugarage Häringhof, wollte das dort bewährte Konzept wiederholen. Der Häringhof ist von parkierten Autos befreit und begrünt worden, in der Mitte plätschert ein Brunnen, Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Warum sollte Gleiches nicht auch beim Gräblihof möglich sein? Der Gräblihof liegt zwischen Gräbligasse, Seilergraben, Häringstrasse und Zähringerstrasse.
Doch hier entbrannte heftiger Widerstand. Zahlreiche bisherige Mieter von Parkplätzen, aber auch Eigentümer von angrenzenden Liegenschaften, wehrten sich gegen das Projekt, aus verschiedenen Gründen. Die einen wollten den günstigen Parkplatz nicht verlieren, andere kämpften für ihr Durchfahrtsrecht oder waren aus finanziellen oder weiteren Überlegungen gegen eine Unterkellerung des Hofs, welcher der Stadt gehört. Und sie beschritten den Rechtsweg. (Der Altstadt Kurier hat wiederholt berichtet.) – Nun ist die folgende Situation eingetreten: Auch in zweiter Instanz sind die Rekurrenten gegen das Bauvorhaben unterlegen. Trotzdem hat die Stadt aufgrund des heftigen Widerstandes beschlossen, auf den Verkauf des Gräblihofs zu verzichten. Das heisst, «der Vorsteher des Finanzdepartements entschloss sich in Absprache mit der Liegenschaftenverwaltung, dem Stadtrat einen Verkauf des Landes an die Bauherrschaft der Garage nicht zu beantragen», wie es in einem Schreiben an die Beteiligten heisst. Allenfalls verändere sich das Umfeld später in der Weise, dass in positivem Zusammenwirken aller beteiligten Kräfte eine Neubeurteilung der Situation vorgenommen werden könne, heisst es da weiter. «Aktuell ist das aber offensichtlich nicht möglich.» EM