Standorte ausschreiben

Am Mittwoch, 25. Februar, versammelten sich rund sechzig Personen im Restaurant «Zum Grünen Glas», um das Neueste betreffend der geplanten Unterflur-Container zu erfahren.

Von Elmar Melliger
Eingeladen zu dieser zweiten Quartierveranstaltung hatte abermals Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ). Noch in diesem Jahr soll die Altstadt flächendeckend mit so genannten Unterflur-Containern ausgestattet werden. In diese werden künftig die Züri-Säcke entsorgt statt wie bisher zur Abholung an die Strasse gestellt. (Der Altstadt Kurier hat wiederholt berichtet.)
Am meisten interessierte die Frage, wo denn nun die einzelnen Standorte zu liegen kommen. Deren 17 mit 31 Containern (von insgesamt 27 mit 45 Containern) hat das ERZ bereits vermessen und markiert. In letzter Zeit konnte man dies an auf den Boden gemalten orangen Kreuzen erkennen. Nicht überall sind diese Kreuze mit Freude zur Kenntnis genommen worden. In der folgenden Diskussion zeichnete sich denn eine gegenüber der ersten Veranstaltung veränderte Stossrichtung der Fragen ab. Damals war man interessiert daran, dass diese Sackeinwurfstellen möglichst nahe vom eigenen Wohnort zu liegen kommen, um den Sack nicht so weit tragen zu müssen. Anders jetzt: Das Projekt an sich wurde immer wieder gelobt, meist auch die Informationstätigkeit des ERZ. Doch vor der eigenen Haustüre soll eine solche Kehrichtsammelstelle nicht gerade hinkommen.
Vor allem die vier eingezeichneten Container an der Spitalgasse, an keinem andern Ort sind gleich vier in einer Linie geplant, stiessen auf heftigen Widerstand. Die Betroffenen sind gleich mit dem Rechtsanwalt erschienen. Im Laufe des Abends entkrampfte sich die Debatte zusehends. Zunächst schon zu Beginn, als vorweg erklärt wurde, dass entgegen der ursprünglichen Absicht die Standorte mit einem ordentlichen Verfahren öffentlich ausgeschrieben werden. Das heisst, man kann Einsprachen machen. Zum andern gab es eine gewisse Entspannung dadurch, dass die ERZ-Verantwortlichen versicherten, dass sie kein Interesse an zeitraubenden und kostspieligen Rechtsverfahren hätten, sondern durchaus an einvernehmlichen Lösungen interessiert seien. «Wenn Sie also noch einen guten Vorschlag haben, wo man solche Unterflur-Container platzieren könnte, teilen Sie uns das bitte mit.» – Zuvor hörte man allerdings ziemlich ausgiebig von den vielfältigen Kriterien, die ein solcher Standort erfüllen muss. Abgesehen von sichtbaren Rahmenbedingungen wie genügend Platz und Luftraum für den Kran müssen auch «unterirdische Bedingungen» eingehalten werden. So ist der Boden von einem dichten Netz von Werkleitungen und Kanalisationsröhren durchzogen, auch gibt es archäologische und denkmalpflegerische Überlegungen sowie sicherheitstechnische Vorgaben zu beachten und es darf kein Wurzelwerk von Bäumen zu stark tangiert werden. All dies erschwert eine unbeschwerte Auswahl beträchtlich.
Trotz allem hofft man beim ERZ, noch im März die restlichen Standorte gefunden zu haben und ausschreiben zu können. In der Hoffnung, dass die meisten Sammelstellen ohne rechtliche Komplikationen realisiert werden können, geht man davon aus, dass bis Ende dieses Jahres alles oder das meiste gebaut sein dürfte. In Betrieb genommen werden die Container sektorenweise in vier Etappen, nicht überall in der Altstadt gleichzeitig. Inzwischen sind an alle Haushaltungen die «Container News» verteilt worden. Für weitere Informationen wende man sich direkt ans ERZ, Tel. 01 645 77 77.