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Ursi Strasser ist aus der Redaktionskommission des Altstadt Kuriers ausgetreten. Peter Keck verdankt den ausserordentlichen Einsatz, den Ursi für unser Quartierblatt seit seiner Gründung geleistet hat.

Über Ursi Strasser-Egger zu schreiben, fällt leicht – und schwer. Würde man hinten anfangen, kämen zuerst die berühmten Fondues mit den legendären Amuse-Bouche anlässlich der monatlichen Sitzungen zur Sprache, die alternierend bei einem Mitglied der Redaktionskommission zu Hause abgehalten werden. Gleichzeitig die ständige Bereitschaft, unser mal grösseres, mal kleineres Grüppchen zu empfangen. Und überhaupt ihre Grosszügigkeit und ihr nimmermüder Einsatz für den Altstadt Kurier und unser Quartier.
Ursi Strasser war seit der Gründung des Altstadt Kuriers dabei. Auf einer Foto aus den Gründerjahren sah sie aus wie ein Teenager, man glaubte gar nicht, dass das Mädchen zu ihren Füssen ihre Tochter Martina, im selben Jahr wie unsere Zeitung geboren, war. Martina wurde unser Altersgradmesser, sie ist heute demzufolge auch 25 Jahre alt und schon selber Mutter. Benedikt Loderer, damals Präsident, sagte in seiner Rede zum 10-jährigen Jubiläum, ohne Ursi Strasser gäbe es diese Zeitung nicht. Das stimmt; eine Zeitung lebt von Inseraten, und sie brachte diese herein, mit Fleiss, Ehrgeiz, dank vielen Bekanntschaften und auch Helfern, aber sie war an der Front. Auch später, das heisst während Jahrzehnten, als schon «richtige AkquisiteurInnen» am Werk waren, führte sie diese ein und half auch immer wieder aus, wenn Not an der Frau war.
Das ist das eine. Das andere. Ursi begriff das Quartier als Ganzes. Sie betreute in diesen 25 Jahren verschiedene Rubriken, so «Mit offenen Augen», kündigte Theater- und sonstige Kulturanlässe an und schrieb über manche Freude und manchen Ärger. Neue Läden, neue Galerien, neue Etagengeschäfte, neue Restaurants, alles, oder fast alles, fand sie wichtig, den Lesern mitzuteilen. Und ziemlich einmalig sind ihre Beiträge zu einer bestimmten Gasse und ihrer Häuser mit allen Details bis ins Mittelalter zurück. Unsere Zeitung lebt auch von solchen Informationen, und da die Informationen einerseits nur den Kreis 1 beidseits der Limmat betrafen und andererseits immer sehr gut recherchiert waren, war ihnen eine grosse Aufmerksamkeit gewiss.
Ursi tritt nun nach 25 Jahren aus der Redaktionskommission zurück. Eine ganze Generation lang, siehe Tochter Martina, hat sie für unsere Zeitung ihr wahrhaftig Bestes gegeben. Darum ist unser Dank einfach sehr, sehr gross. Andererseits ist unsere Trauer wiederum nicht so gross, denn Ursi schreibt weiter für unsere Zeitung und wird in Notlagen auch wieder einmal zur Verfügung stehen, wie sie sagte. Und auch auf der Gasse werden wir sie nicht missen müssen, auch da ist ihre Präsenz garantiert, speziell morgens am Hexentisch im «Neumarkt». Und vielleicht gibt es auch wieder einmal ein Fondue. Der Herausgeberverein und die Redaktionskommission bedanken sich in aller Form für ihre Mitarbeit und freuen sich an ihrer weiteren Mitarbeit als freie Schreiberin und wünschen ihr viel Glück mit ihrer neu gewonnenen Freizeit.

Peter Keck