Aus dem Vereins- und Quartierleben

Der Präsident des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat berichtet über das vergangene Vereinsjahr, das ein vergleichsweise ruhiges war.

Das Thema «bezahlbare Wohnungen» beschäftigte uns im letzten Jahr. So nahmen wir am Sternenmarsch, einer Protestveranstaltung der Quartiervereine, teil. Wir unterstützten somit die Anliegen, die vom Quartierverein Riesbach ausgingen. Der Abriss von Gebäuden und die Erstellung von luxuriösen Mehr­familienhäusern wie im Seefeld finden in der geschützten Altstadt zum Glück nicht statt. In unserem Quartier gibt es aber Beispiele von Hausbesitzern, die ihre Liegenschaften so renovieren, dass die neuen Wohnungen nur noch für eine kleine Schicht erschwinglich sind. Otto Normalverdiener hat dann keinen Platz mehr. So ändert sich auch bei uns die Bevölkerungsstruktur. Daneben gibt es auch Wohnungen, die als Zweitwohnung in der chicen Altstadt gehalten werden und die meis­te Zeit leer stehen. Die Stadt mit ihren Liegenschaften gibt Gegensteuer und vermietet die teilweise teuren Wohnungen nur an Mieter, die ihren Hauptwohnsitz in der Altstadt haben. Mehr bezahlbares Wohnen in Zürich ist ein zentrales Thema im laufenden Wahlkampf der Politiker und Politikerinnen. Was sich konkret ändern wird – auch in unserem Quartier – bleibt ungewiss.

Hafenkran
Im vergangenen Jahr war es in der Altstadt eher ruhig, es gab keine Grossveranstaltung, keine neue Baustelle und kein Verkehrsthema. Der massive Erweiterungsbau beim Obergericht ist am Entstehen, die Fussgängerzone in der Altstadt funktioniert mehr oder weniger.
Der angekündigte Hafenkran am Limmatquai bewegte einige Mitbewohnerinnen und -bewohner. Verschiedene kreative Köpfe in der Altstadt hätten bereits Ideen, was man mit diesem Hafenkran machen könnte.
Ob dieser Hafenkran im Jahr 2011 aufgestellt wird, ist noch offen. Der Quartierverein will sich aber an der Diskussion um die zukünftige Gestaltung der Gemüsebrücke sowie des Platzes beim Café «Rathaus» ­beteiligen.

Anlässe und Aktivitäten
Die Kontakte zu Ladenbesitzern, zu den Wirten, Gewerblern und Handwerkern, das Pflegen des Netzwerkes ist ein wichtiger Teil. Der Vorstand pflegt dies, initiiert und unterstützt Quartieranlässe. Das Eiertütschen am Ostermontag beim Rüdenplatz mit der Feuerwehr­musik Altstadt ist bereits Tradition. Das Frühlingsfest in der Barfussbar der Frauenbadi fand wieder statt und das Jubiläumsfest des Altstadt Kuriers konnten wir auch unterstützen. Zusammen mit dem Gemeinschaftszentrum Altstadthaus organisierten wir das Neumarkfest, führten eine Infoveranstaltung mit den Behörden zum Thema Lärm durch und machten einen informa­tiven Vereinsausflug nach Wädenswil. Unterstützt haben wir auch das Lichterfest und das Jubiläum der Nachbarschaftshilfe. Unser wich­tigstes Sprachrohr bleibt das bewährte Weltblatt, der 25-jährige ­Altstadt Kurier.
Die Mitglieder des Vorstandes beschäftigten sich in ihren monatlichen Sitzungen mit Anliegen von Mitgliedern, Medien und Behörden. Als Verstärkung für den Vorstand schlagen wir Peter Rothenhäusler zur Wahl an der GV vor (siehe rechts). Er ist Familienvater und kann so die Interessen der Eltern vertreten. Die bisherigen Vorstandsmitglieder, die alle ehrenamtlich mitmachen, sind weiterhin dabei.
Die Jahresrechnung des Quartiervereins schliesst dank den Zuschüssen der Stadt mit einem Überschuss ab. – Der gute Mitgliederbestand konnte beinahe gehalten werden. Einige Mitglieder sind wegen Wegzug aus dem Verein ausgetreten, so dass wir immer wieder neue Mitglieder suchen. Dabei sein ist Ehrensache! Interessentinnen und Interessenten für unseren traditionsreichen, politisch unabhängigen Quartierverein können sich über das Internet unter www.quartierverein-zuerich1.ch anmelden.
Im Namen des Vorstandes möchte ich mich bei allen bedanken, die sich im vergangenen Jahr für unser Quartierleben eingesetzt haben.

Martin Brogli, Präsident

GV 2010 des QV rdL
Die Generalversammlung des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat findet am Montag, 22. März, um 19 Uhr im Zunftsaal «Zum Grünen Glas», statt. (Die Gäste werden gebeten, den Eingang von der Oberen Zäune zu benutzen.)