Einbruchgefahr vermindern

Kürzlich hat eine Einbruchserie einen Teil der Quartierbevölkerung aufgeschreckt. Nun braucht man sich nicht mehr zu ängstigen als zuvor. Doch ein bisschen Vorsicht kann nicht schaden.

m Mai hat eine Reihe von Einbrüchen im Quartier für Aufregung gesorgt. Tatsächlich hat es eine leicht erhöhte Zahl von Einbrüchen gegeben, wie Bruno Sommer von der Stadtpolizei auf Anfrage erklärte, doch in der Tendenz seien die Zahlen eher rückläufig.
Doch wie kann man sich einigermassen schützen? Hugo Schenk ist Experte für Einbruchprävention bei der Stadtpolizei. Wie er erklärte, gibt es zunächst verschiedene Schutzziele zu unterscheiden, die hoch oder tief sein können. Ideal ist es natürlich, wenn eine Bauherrschaft beim Bauen schon an den Einbruchschutz denkt. Dies ist in den Jahrhunderte alten Altstadtbauten schlecht möglich. Zudem wohnen hier die meisten eingemietet, und der Vermieter kann nicht dazu verpflichtet werden, optimalen Einbruchschutz zu bieten.
Immerhin lässt sich einiges feststellen und vorkehren. Zunächst passiert die Mehrheit der Einbrüche in der dunklen Jahreszeit, sogenannte Dämmerungseinbrüche nach 17 Uhr. 60 Prozent der Einbrüche geschehen während des Tages, 98 Prozent in Abwesenheit der Bewohner. Sollte man dennoch einmal überrascht werden, soll man sich nicht zur Wehr setzen, sondern die Flucht ermöglichen und die Polizei verständigen.
Einige einfache Regeln einzuhalten ist sicher von Vorteil. So soll man etwa vor der Ferienabwesenheit die Nachbarschaft verständigen, die Leerung des Briefkastens organisieren oder die Post zurückbehalten lassen, keine Informationen auf dem Telefonbeantworter, die auf die Abwesenheit hinweisen. Dann gilt es beim Verlassen der Wohnung die Türe abzuschliessen und die Fenster zu schliessen, auch schräg gestellte. Eine Zeitschaltuhr kann Anwesenheit vortäuschen. Dinge, die keinesfalls gestohlen werden sollen, kann man in einem Bankfach aufbewahren oder allenfalls jemandem in Obhut geben. Der Einbau eines Tresors dagegen lohnt sich kaum, es müsste ein ganz sicheres Modell sein, denn 80 bis 90 Prozent der Angriffe auf Tresore sind erfolgreich. Vielleicht gibt es in der verwinkelten Altstadtwohnung ein gutes Versteck? Achtung, Diebe kennen sich oft ebenfalls gut aus mit Verstecken. Und aufpassen, dass man es selbst dann auch wieder findet. Es hat schon Leute gegeben, die ihren Schmuck nicht mehr wiedergefunden haben, selbst dann nicht, als sie weggezogen sind. Einfach auch nicht Wertsachen unnötig herumliegen lassen, denn Gelegenheit macht bekanntlich Diebe – und Einbrecher. Auf Fremde achten und im Zweifelsfall den Notruf 117 wählen. In der Nachbarschaft ein Für- und Miteinander pflegen.
All dies garantiert keine absolute Sicherheit, kann aber doch schon einiges bringen.

Elmar Melliger

Weitere Infos
Die Stadtpolizei berät bei Sicherheitsfragen, gegebenenfalls auch vor Ort. Die polizeiliche Beratungsstelle der Stadtpolizei ist an der Grüngasse 19, Tel. 044 411 74 44, oder Hugo Schenk direkt, Tel. 044 411 74 62.
Die Broschüre «Einbruch – nicht bei mir» ist dort erhältlich oder zu finden unter www.8ig.tv/einbruch.html.