Ein Kaleidoskop der Freude

Eine Würdigung des Adventskalenders, der das Altstadthaus Jahr für Jahr organisiert.

All die schönen Anlässe und Begegnungen! In einer Zeit, in der manche in eine widernatürliche Jahresendehektik verfallen und wieder andere einer durch düstere Tage begünstigten Winterdepression erliegen, tut sich in der Altstadt allerhand Wundersames.
Täglich zu früher Abendstunde nämlich eröffnet sich im Dezember eine Adventsfenster genannte Möglichkeit, der vorweihnächtlichen Rastlosigkeit sowie dem harzigen Kriechgang zu entkommen, für eine Weile oder zwei Stunden, und sich mit anderen zusammen zu freuen an dem, womit man beschenkt wird.
Und weil es dazu vierundzwanzig Gelegenheiten in Folge gibt, sieht man in der Altstadt in dieser Zeit denn auch kaum noch gestresste oder aus innerer Antriebslosigkeit drangsalierte Menschen. Weil die Bewohnerinnen und Bewohner, ob jung oder alt, sich mehrheitlich zumindest einmal verführen lassen. Und zuhören, zusehen, mitsingen, miteinander plaudern, sich freuen, nachdenken, ein Getränk zu sich nehmen, eine feine Speise kosten, sich hinsetzen, sich bewegen, Treppen hinaufsteigen oder hinab.
Sei es beim Singen der Schulkinder in der Aula und im Grossmünster oder des Altstadtchors auf der Gasse. Sei es beim Apéro, bei einer Suppe oder gar einem Fondue, zu Gast beim Einwohnerverein, bei der Nachbarschaftshilfe oder in der Nachbarschaft. Beim Lauschen von Geschichten, beim Betrachten von Kunstwerken, des Sternehimmels oder beim Sehen eines Films, beim Erleben eines Schauspiels oder des Feuers in der längsten Nacht. Sei es im Freien, in einem Pärklein, auf einer Dachterrasse, in einem Hof, auf einem Plätzchen oder auf der Gasse. Oder drin, in einem Saal, einer Kirche, einem Treppenhaus…
All diese Begegnungsangebote in wenigen Sätzen zu würdigen ist nicht einfach, ein einziges Wort eignet sich dazu besonders gut: Danke!

Elmar Melliger