Nachruf auf Beno Dermond

Beno Dermond (18.4.1933–25.2.2015), der meistens fröhliche und aufgestellte, sportliche Mann mit seinem markanten Churer Dialekt und kernigen Lachen führt seine grosse schwarze russische Terrierhündin namens Anna nicht mehr in unseren Gassen spazieren.

Er wuchs mit drei Brüdern in Chur auf, absolvierte eine Fotografenlehre und machte sich nach seinen Lehr- und Wanderjahren in Schaffhausen, Wengen, Solothurn und Norwegen in Zürich selbständig. Mitte der Sechzigerjahre zog er mit seiner damaligen Gattin Maya in die Altstadt. Zuerst an den Predigerplatz und später an den Rindermarkt, mit Atelier am Zeltweg. Nach seiner Scheidung lernte er im Café «Rindermarkt» die Architektin Judith Hornberger dank seinem damaligen Hund Pollo (ein Bouvier des Flandres) kennen. Sie heirateten und legten ihre Ateliers zusammen. Seit zweiundzwanzig Jahren arbeiteten und wohnten sie an den Unteren Zäunen 7. Sie kauften in Putz das legendäre Restaurant «Castels», Beno richtete hier eine Profiküche ein und kochte für Freunde und Gäste. Seine selbst gefangenen Forellen verarbeitete er in exzellente Terrinen und an Steinpilzen mangelte es auch nie.
Unsere Familie kennt Beno seit 1993. Wir hatten damals auch einen Bouvier und Hundebesitzer finden sich immer in der Altstadt. Unsere Tochter Martina erkor Beno als Götti und so ergab sich eine enge Beziehung zwischen unseren Familien. In den vergangenen Monaten ging es Beno immer schlechter. Er hatte einen sogenannten «Spitalkäfer» aufgelesen und die massive Antibiotikabehandlung nützte nichts mehr.
Nun ist er in anderen Gefilden am ­Fischen und «Pilzlen», aber hier fehlt er uns sehr, wir werden ihn nie mehr morgens an der Bar im Café «Neumarkt» treffen.

Ursi Strasser-Egger