Nachruf Margret Bauer-Guler

Das «Dorf» und Quartier der Altstadt nahm am Donnerstag, 2. November 2017 unter grosser Anteilnahme im Grossmünster Abschied von Margret Bauer. Sie verstarb am 24. Oktober nach einer schweren Krankheit in ihrem 67. Lebensjahr im Kreis ihrer Familie.

Sie führte von 1997 bis 2015 das Sekretariat im Pfarrhaus am Zwingliplatz und war weit mehr als administrative Hilfe und Unterstützung. Sie hatte ein Auge für den Blumenschmuck in der Helferei und im Pfarrhaus, sie koordinierte die Anlässe und Ausflüge der Seniorinnen und Senioren, die Gemeindereisen genauso wie die legendären Konfirmandenreisen nach Sizilien. Sie besuchte im Stillen viele ihr anvertraute Menschen daheim oder im Spital. Sie war Diakonin aus Überzeugung und mit einer inneren Berufung, ohne darüber Worte zu verlieren. Ihre grosse Liebe zum Detail beim Dekorieren der Tische, ihre wunderbare Gerstensuppe beim Adventskalender in der Empore des Grossmünsters wie auch das ausgezeichnete Buffet am Weihnachtsmorgen für die Kurrende-Sängerinnen und -Sänger waren sprichwörtlich und einmalig. Mir war, wie wenn Margret Bauer die grundlegenden Werte von Liebe, Solidarität, Pflichtgefühl und Leben-Teilen, die sie aus ihrer Kindheit in dem von ihr geliebten Engadin in das Stadtleben übertrug, in ihrer Partnerschaft und Familie lebte. Das Bild von ihr mit ihrem ersten Enkel ist Ausdruck davon. So wurde sie zum Vorbild für manchen Tisch im Quartier. Als hervorragende Köchin und achtsame Gastgeberin durften viele Gäste Platz an ihrem Tisch nehmen und für Stunden den Alltag vergessen.
In der Zuversicht, dass Margret mir diesen öffentlichen Ruf nach ihr in die andere Welt verzeihen möge, freue ich mich, dass nun sie selber Gast am Tisch mit den himmlischen Gaben sein darf. Jetzt liegt es nicht mehr an ihr, sondern am guten Hirten, dass der Tisch gedeckt ist und der Becher randvoll bereitsteht, immer und ewig.

Pfr. Christoph Sigrist