Enge Platzverhältnisse

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In der Altstadt rechts der Limmat wurde die Abholung von Karton per Anfang 2022 umgestellt vom wöchentlichen auf zweiwöchentlichen Rhythmus. Dies bereitet einige Sorgen. Darüber hinaus wurden die Abholrouten gestrafft.

Bis Ende 2020 wurde Karton auf dem ganzen Stadtgebiet einmal pro Monat gesammelt. Eine Ausnahme – mit wöchentlicher Sammlung – bildete die Altstadt rechts der Limmat, wo ein grosser Teil der Liegenschaften im Erdgeschoss einen Laden hat, bei dem Verpackungsmaterial anfällt. Die Platzverhältnisse indessen sind in den Altstadthäusern wie auf den Gassen eng bis prekär. Seit einem Jahr wurden in der Stadt Karton und Papier abwechslungsweise alle zwei Wochen eingesammelt – in der Altstadt rechts der Limmat der Karton immer noch wöchentlich.
Das hat sich geändert auf Anfang 2022 (Altstadt Kurier, Januarausgabe), seither fällt die Ausnahme weg, der Sammelrhythmus ist zweiwöchentlich und dazwischen stapelt sich der Karton in den Häusern und teilweise in den Gassen. Dies nicht nur weil die neue Frequenz noch ungewohnt ist, sondern auch weil man nicht weiss, wohin mit dem Karton, dessen Volumen mit der Zunahme des Online-Shoppings zugenommen hat.

Brief ans ERZ
Dies hat den Präsidenten der Geschäftsvereinigung Limmatquai-Dörfli, Christian Brugger, und den Präsidenten des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat, Felix Stocker, dazu veranlasst, mit einem gemeinsamen Schreiben an Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) zu gelangen. Darin bitten sie die Verantwortlichen, auf den gewohnten wöchentlichen Rhythmus zurückzukehren. Zu knapp sei der Platz, zu sehr verschandelten die Kartonhaufen das Bild, zu gross sei auch die Brandgefahr inmitten der Altstadthäuser. Die Antwort steht noch aus. Das ERZ hat indessen bereits früher signalisiert, dass man die Rückmeldungen der erwähnten Vereine nach dem ersten Quartal berücksichtigen und gegebenenfalls Hand für Anpassungen bieten werde.

Reduzierte Sammeltouren
Bereits bisher konnten die Sammelfahrzeuge des ERZ längst nicht alle der schmalen Gassen anfahren, und gegebenenfalls hatte man Papier und Karton zum nächsten Sammelpunkt zu tragen. Seit Januar 2022 ist die Liste dieser Gassen noch länger geworden, denn das ERZ verzichtet auf den Einsatz eines Spezialfahrzeugs, das einzelne der Gassen befahren konnte. Das sei einfach zu aufwendig geworden, lautete die Begründung beim ERZ.
Die betroffenen Gassen in der Altstadt links der Limmat sind: In Gassen (Kartonabfuhr auf einem Teilstück), Zeugwartgasse und Pfalzgasse. Ebenfalls betroffen von der Reduktion waren Schipfe und Wohllebgasse. Ein Brief des Einwohnervereins Altstadt links der Limmat hat jedoch einen Erfolg gebracht: sie werden wieder bedient (Altstadt Kurier, Februarausgabe). Dazu Daniel Eberhard, Mediensprecher beim ERZ: «Der Grund dafür ist, dass die beiden Gassen sehr lang sind und es in der Nähe keine Bereitstellungsorte gibt.»
In der Altstadt rechts der Limmat sind folgende Gassen betroffen: Froschaugasse (Kartonabfuhr auf einem Teilstück), Spiegelgasse, Kruggasse, Weite Gasse, Geigergasse, ebenso der obere Teil der Trittligasse und daran anschliessend die Neustadtgasse. Weil gerade der letzterwähnte Abschnitt recht lang ist, wäre zumindest hier ein Zurückkommen ebenfalls wünschenswert. Der Quartiervereinspräsident Felix Stocker würde das sehr begrüssen, denn gerade für ältere Menschen ist das Tragen der schweren Zeitungsbündel ein Problem.

Elmar Melliger