René Berger

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René Berger (geb. 1948) ist im Seefeld aufgewachsen und hat nach einer Hochbauzeichnerlehre und Erwachsenenmatur in einem Architekturbüro gearbeitet, wo er etwa 1977 die Innenarchitektin Eszter Schenker-Bôné kennenlernte und zu ihr zog, seiner späteren Frau, deren zwei Töchter Janka und Gabriela er wie seine eigenen annahm. 1978 wagten sie den Schritt in die Selbständigkeit und ihr Architekturbüro florierte, die beiden ergänzten sich auch bei der Arbeit sehr gut.
In jungen Jahren war René Berger politisch in rebellischer Weise aktiv und er war sportlich. So fuhr er jeweils per Velo ins Appenzell, wo er mit anderen zusammen ein Haus hatte. Geselligkeit war immer wichtig, so spielte er in der Gugge Saxofon, verkehrte in den einschlägigen Lokalen im Niederdorf wie «Malatesta», «Bodega» etc. Musik war eine Leidenschaft von ihm, er war ein grosser Jazz- und auch Zappa-Fan.
Wenn er mit seinem geliebten Hund Mitzi, später Gino, vom obligaten Spaziergang zurückkehrte – er und Eszter wohnten seit 1995 an der Brunngasse – setzte er sich gern bei der «Lucy Bar» dazu.
Die beiden hatten ein Haus in Eszters früherer Heimat, in Ungarn, nahe des Plattensees. Und weil ein Rebhang dazugehörte, lernte René in Wädenswil das Winzern und kelterte eigenen Wein, mit dem er einen Preis gewann und den er mit Stolz seinen vielen Gästen ausschenkte. Die beiden hatten ein intensives, anstrengendes, immer wieder lustiges Leben. Bis Eszter schwer erkrankte. Ihren Tod 2006 hat René nie überwinden können.
Einige Jahre später starb die Tochter Janka, ebenso eine spätere Partnerin von ihm. Vor zehn Jahren kam er mit Yvonne Stierli zusammen, die er später heiratete, die ihn die letzten Jahre liebevoll umsorgte und pflegte, denn eine Parkinsonerkrankung machte ihm das Leben schwer. Solange es ihm möglich war, besuchte er jeden Sonntag seine Mutter, die noch bis vor wenigen Tagen mit über 100 Jahren im Seefeld in ihrer Wohnung wohnte.
Am 20. April 2022 ist er mit knapp
74 Jahren gestorben.
Mit René Berger verlieren wir einen lieben Nachbarn und Freund, einen geistreichen, witzigen, liebenswerten Menschen, den gekannt zu haben eine Ehre und ein Geschenk ist.

Elmar Melliger