«Lokales Wasser 37»

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Der diesjährige Herbstausflug des Quartiervereins führte nach – Zürich. Zunächst besuchte man die Abfüllanlage für das «Lokale Wasser 37» am Rennweg 37, dann die an der Albisriederstrasse 253.

Nachdem der Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat seinen traditionellen Jahresausflug im Vorjahr statt wie üblich auf Kantonsgebiet in den angrenzenden Kanton Aargau gemacht hatte, wagte er diesmal wiederum etwas Neues: die Destination der Wahl war – Zürich.
Am Rennweg 37 versammelte sich am Knabenschiessenmontag, 12. September 2022 eine sechzehnköpfige Gruppe, um die Abfüllanlage des «Lokalen Wassers 37» zu besichtigen.

Trink lokal, denk global
Die Idee war dem Hauseigentümer Urs Grütter (Max Ditting AG, Tucano) gekommen, als er auf ein altes Wasserbezugsrecht für seine Liegenschaft stiess. Seit 1429 nämlich besteht die sogenannte Albisriederleitung, die Quellwasser vom Üetliberg bis in die Altstadt leitet. Im Jahr 1559 liess der damalige Hauseigentümer ein Wasserbezugsrecht für den Rennweg 37 im Grundbuch festhalten. Urs Grütter, der geschäftlich oft in Ländern des Südens weilte, kennt den hohen Wert von Trinkwasser. Heute wird fast fünfzig Prozent des hierzulande konsumierten Mineralwassers aus dem Ausland hertransportiert, teilweise aus entlegenen Weltgegenden wie den Fidschi-Inseln. Das Wasser stattdessen hier abzufüllen und mit oder ohne Kohlensäure versetzt zu servieren, erschien ihm weit sinnvoller.  – Und so kam es 2016 zur ersten Abfüllung von «Lokalem Wasser 37», in der ehemaligen Garage. Rasch fand das Wasser Abnehmer und geniesst zunehmend die Sympathie vieler lokaler Gastrobetriebe. Mit einem allfälligen Gewinn des Unternehmens werden Wasserprojekte in südlichen Ländern unterstützt. Ganz nach dem Slogan: «Trink lokal, denk global.»

Zweiter Standort
Bald schon suchte man nach weiteren Räumlichkeiten, um die Abfüllkapazität zu erhöhen. Und so konnte im August 2020 der zweite Standort in Betrieb genommen werden: Ebenfalls an der Albisriederleitung gelegen, im «Yond», Siemens-Areal, Albisriederstrasse 253.
Die Ausflügler haben auf den Führungen durch Frau Feller und Herr Furrer vieles erfahren und machen sich auf den Weg zum zweiten Standort, wo das Tram direkt vor dem Haus hält. Statt in einer kleinen ehemaligen Garage mit Untergeschoss findet man sich in einem hohen Gewerberaum wieder, wo eine leistungsfähige Abfüllanlage installiert ist. Erstmals, so hoffen die Betreiber, könnte dieses Jahr die Grenze von einer Million abgefüllter Flaschen geknackt werden. Bereits haben umliegende Filialen von Migros und Coop das «Lokale Wasser 37» in ihr Sortiment aufgenommen. Ziel ist die Lieferung in der Stadt Zürich und mit einem Radius von zehn etwa Kilometern. Wie Lydia Feller betont: «Es geht darum, weite Fahrten für Mineralwasser zu reduzieren. Uns geht es keineswegs darum, das Leitungswasser als Trinkwasser zu konkurrenzieren. Leitungswasser zu trinken ist ökologisch natürlich noch sinnvoller.»
Wer so viel über Wasser gehört hat, wird natürlich durstig. Und so liess man sich an einem der in der Halle bereitgestellten Tische nieder. Zu geniessen gab es – ausser dem Wasser 37 – auch Wein sowie Antipasti und Dolci (salzig und süss) von «Ama», einer sich ebenfalls im Hause befindlichen Pasticceria/Gelateria. Da blieben keine Wünsche offen.

Elmar Melliger