24 Höhepunkte im Dezember

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Zum Abschluss des von Krieg und Krisen erschütterten Jahres 2022 gab es auf Quartierebene einen ganzen Reigen von kleineren und grösseren Treffen zu feiern. Mit viel Licht, Musik und Freude.

Die musikalische Eröffnung der Adventsfenster im Schulhaus Hirschengraben ist seit Jahren ein sicherer Wert im lebendigen Adventskalender in der Altstadt, der dieses Jahr zum 22. Mal die Dezembertage erhellte. Einzig im Corona-Jahr 2020 musste ganz darauf verzichtet werden. Und so sangen unter der Leitung der Lehrerin Katrin Meier 62 Kinder über ein Dutzend Weihnachtslieder, bekannte und neue, in vier Sprachen und mutig begleitet an Klavier, Schlagzeug, Klarinette und Trompete. Zum Abschluss gab es für alle etwas Heisses zu trinken.
Tags darauf folgte die Vernissage der Postkartenausstellung im Altstadthaus. Um die 40 Personen haben ihre Werke im Postkartenformat eingereicht, die nun an den Wänden hingen und ein grosses Spektrum an Gestaltungsvarianten zeigten. Das Gedränge und Interesse war gross.
Am folgenden Abend beim mit Kerzen beleuchteten Klausbrunnen musizierten und sangen drei Erwachsene und zwei Kinder, in klirrender Kälte wärmten die Lieder das Herz und der Punsch den Körper. Eine Sternlisuppe servierte Barbara Streiff im Märlizelt beim Altstadthaus. Und am fünften Tag flogen der sympathischen Familie Ramos, die den Quartierladen am Neumarkt führt, die Herzen zu. Sie offerierte hausgemachte portugiesische Spezialitäten.
Am Chlaustag kam der Samichlaus zu den Kindern, auf der Trittliwiese. Diesmal war er etwas kurz angebunden, sagte etwas, hörte sich einige Sprüchli an, um sich dann ans Verteilen der Chlaussäckli zu machen: «Sonst sind wir ja noch die ganze Nacht hier.» Die über 100 Kinder und ihre Eltern kamen in den Genuss von heissem Fleischkäse, offeriert vom Elternverein. Wieder beim Klausbrunnen im Oberdorf sang am Folgetag eine Gesangsklasse ihr Repertoire.

Kulturelle Vielfalt
Am 8. Dezember war man eingeladen in die Augustinerkirche, zu Worten (Pfarrer Lars Simpson), sanften Harfenklängen sowie Glühwein. Am Tag darauf folgte das Adventssingen im Grossmünster, mit einer Teilformation des Auftritts vom 1. Dezember, und danach gab es Bündner Gerstensuppe im Freien.
Das Musée Visionnaire lud zur Besichtigung seiner aktuellen Ausstellung von Werken von Künstlern aus der Kruggasse.
Schräge Vögel in Text und Bild, umrahmt von Musik, wurden vorgestellt im Theater Stok, von Peter Doppelfeld, Chrigle Steybe, Remy Roos und Roli Thurnheer: köstlich!
Zum Auftritt des Altstadtchors auf dem Leueplätzli ist nicht so viel Publikum erschienen wie gewohnt: Es war eiskaltes Hudelwetter und im Fernsehen der WM-Halbfinal. Allerdings wurde der Anlass in den Felseneggkeller verlegt und der abschliessende Apéro war reichhaltig.

Für Kinder und Erwachsene
Fein war die Darbietung im Atelier für Musik und Bewegung. – Einige weitere Adventsfenster richteten sich vorwiegend an Familien mit Kindern: im Adventsgärtli an der Unteren Zäune, das Weihnachtstänzchen auf dem Rehplätzli, der Weihnachtsfilm im Felseneggkeller. Wie auch «Die allereerscht Wienacht», aufgeführt in der Predigerkirche.
Ein erwachsenes Publikum genoss den Abend im Lavaterhaus anlässlich der Premiere des Buches von Raffael Ullmann und Bettina Truninger, musikalisch und kulinarisch umrahmt. Und kulinarisch ging es gleich weiter, im Quartierraum beim Urania-Spielplatz, mit den legendären Würsten. Bei der «Marktlücke» an der Schipfe gab es etwas Heisses zu trinken, an einem trüben Sonntagnachmittag. Und der Limmatclub lud ein in sein Clublokal an der Schipfe. Vorgestellt in Wort und Bild wurde die historische Hirsebreifahrt, die der Limmatclub alle zehn Jahre nach Strassburg unternimmt. Zur Verpflegung gab es: Hirsebrei.
Seit über 30 Jahren lädt Anna Leiser an ihr Feuer in der längsten Nacht, die dieses Jahr angenehm mild und trocken war.
Unter dem Dach vor der Bar am Predigerplatz schenkte «D’Bar» am 23. Dezember Punsch und würzigen Glühwein aus, es war kalt und goss
in Strömen. Da hat etwas Warmes natürlich gut getan.
Am 24. Dezember war die «Offene Nacht» in der Helferei, doch da hatten sich viele Altstadtbewohnerinnen und -bewohner schon in den trauten Kreis ihrer Familie zurückgezogen.
Herzlichen Dank an das Altstadthaus und an alle Gastgeberinnen und Gastgeber, die uns einmal mehr die Adventszeit verzaubert haben!

Elmar Melliger