Im Einsatz für das Quartier

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Nach zwei durch die Pandemie geprägten Jahren konnten im vergangenen Jahr 2022 die Aktivitäten wieder wie gewohnt stattfinden. – Lesen Sie nachfolgend den Jahresbericht.

Ich freue mich, dass zu Beginn des letzten Jahres die Einschränkungen gelockert wurden und wir viele unserer Aktivitäten wieder aufnehmen konnten. Wir dürfen auf ein abwechslungsreiches Vereinsjahr zurückblicken mit vielen schönen Anlässen und spannenden Themen.

Gelungene Generalversammlung
Am 28. März fand unsere Generalversammlung im gewohnten Rahmen im «Grünen Glas» statt. Nebst vielen Mitgliedern durften wir auch zahlreiche Gäste aus Stadtverwaltung, Vereinen und Quartierinstitutionen begrüssen. Eine Vertreterin des Sicherheitsdepartements stellte das Projekt «A piedi» der Stadtpolizei vor und stellte sich Fragen und Kritik aus dem Quartier. Als kulturellen Pausengast erlebten wir einen Auftritt des herausragenden Stummfilmpianisten Alexander Schiwow.

Feste und Anlässe
Das traditionelle «Zwänzgerle» findet immer am Ostermontag statt. Der vom Quartierverein organisierte Anlass wird auch von vielen Menschen von ausserhalb unseres Quartiers besucht. Häufig berichten auch die Medien über die etwas skurrile Tradition, Münzen in Eier zu werfen.
Auch unsere schönen Quartierfeste – das Frühlingsfest, das Frauenbadifest und das Neumarktfest – konnten wieder stattfinden und waren gut besucht. Ziel unseres auch als «Knabenschiessenausflug» bekannten Herbstausflugs war die Abfüllanlage des Mineralwassers «Lokales Wasser 37». Dieses hat seine Wurzeln in unserem Stadtkreis, am Rennweg 37.

Städtische Wohnungen
Die neue Vermietungspraxis für die städtischen Wohnungen ist für unser Quartier einschneidend. Der neue Zufallsgenerator nimmt keine Rücksicht auf Kriterien wie Quartierbezug oder Familienzuwachs. Wir haben deshalb das Gespräch mit dem zuständigen Stadtrat, Finanzvorsteher Daniel Leupi, gesucht. Dieser hat klar gemacht, dass für eine Anpassung der Gemeinderat zuständig sei. Wenn eine Anpassung vorgenommen werden soll, so müsse diese aus dem Parlament kommen.
Der Quartierverein hat deshalb eine Petition an den Gemeinderat lanciert und diese dem Präsidenten am 18. Mai überreicht. Wir forderten den Rat auf, zu überprüfen, wie die Quartierstruktur bei der Vergabe städtischer Wohnungen besser geschützt werden kann. Der Gemeinderat hat die Petition zwar zur Kenntnis genommen, aber nach einer Anhörung zurückgemeldet, das man derzeit keine Änderung vornehmen wolle. Die Chancen, vom Zufallsgenerator berücksichtigt zu werden, bleiben somit leider sehr gering.

Zähringer- und Predigerplatz
Seit Jahrzehnten besteht die Forderung, dass Parkplätze auf dem Zähringer- und Predigerplatz zugunsten eines Platzes fürs Quartier aufgehoben werden. Letztes Jahr ging es endlich einen Schritt vorwärts. Die Stadt hat den Quartierverein beim Prozess früh einbezogen, wobei wir von Anfang klar mitgeteilt hatten, dass wir eine Aufwertung unterstützen, solange sie keinen zusätzlichen Nachtlärm zur Folge hat.
Am 1. Oktober war es so weit: Gut die Hälfte der Parkplätze wurde aufgehoben und der Platz dem Quartier zurückgegeben. Der neue Quartierplatz wurde mit einem kleinen Fest unter Beisein der Stadträtinnen Simone Brander und Karin Rykart feierlich eröffnet.
Dies markierte jedoch nicht den Abschluss, sondern den Beginn des Prozesses. Der Quartierverein hat mit den Quartierbewohnerinnen und -bewohnern sowie den Anrainerinstitutionen und -geschäften einen Mitwirkungsprozess lanciert. An diesem wurden Gestaltungs- und Nutzungsideen gesammelt und diskutiert. Die gesammelten Ideen werden dann an die Stadt weitergeleitet. Sie entscheidet, was davon umgesetzt wird. Entscheiden muss sie insbesondere, ob auch die restlichen Parkplätze auf dem Zähringerplatz aufgehoben werden. Aus Sicht der Anwohnenden des unteren Teils des Zähringerplatzes wäre dies klar zu unterstützen. Im Zuge der Umgestaltung wurde nämlich das Nachtfahrverbot aufgehoben.

Schutz der Wohnquartiere
Der Quartierverein hat sich auch 2022 für den Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner vor Immissionen eingesetzt. Bereits 2019 wurde auf Initiative unseres Quartiervereins die Gruppe «Innenstadt als Wohnquartier» gegründet. Sie setzt sich quartierübergreifend für einen besseren Schutz der Quartiere ein. Ein grosses Thema ist dabei der Lärm in der Nacht. Der Quartierverein hat sich als Mitglied der Gruppe, aber auch mit der quartiereigenen «Arbeitsgruppe Nachtruhe» für die Menschen im Quartier eingesetzt. Dies geschah sowohl mittels Austauschs mit der Stadt und den Behörden als auch mit Medien- und Öffentlichkeitsarbeit.

Zürifäscht: quartierverträglich
Der Quartiervereinsvorstand ist der Ansicht, dass auch das Zürifäscht so gestaltet werden muss, dass es quartierverträglich ist. Nach der letzten Ausgabe hatten uns derart viele Beschwerden erreicht, dass wir uns für das nächste Fest frühzeitig mit den Verantwortlichen in Verbindung setzen wollten. Das haben wir schon letztes Jahr getan und das Gespräch mit der zuständigen Stadträtin gesucht. Unser Hauptanliegen war, dass es nachts möglich bleibt, zu schlafen. Denn ohne Schlaf können die drei Tage für viele Menschen im Quartier zu einer Qual werden. Das Zürifäscht soll auch ein Fest für Zürcherinnen und Zürcher sein. Wir bleiben dran.
Ich freue mich auf ein spannendes Jahr und vielen Begegnungen im Quartier. Wir vom Vorstand werden uns mit viel Freude und Engagement für unser Quartier einsetzen.   

Felix Stocker, Präsident


GV 2023 des QV rdL
Die Generalversammlung des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat findet statt am Montag, 20. März 2023 im Schulhaus Hirschengraben, Hirschengraben 46, in der Aula.
Wir starten mit einem Apéro um 18.30 Uhr, Beginn der GV ist um 19 Uhr.
In der Pause gibt es einen kulturellen Teil. Interessierte sind herzlich eingeladen.

FS