Familiäres Quartierfest

Das Neumarktfest fiel auf den ersten kühleren Tag nach einer zweiwöchigen Hitzewelle. Und geregnet hat es zuerst auch. Doch der Stimmung hat das kaum geschadet.
Ziemlich unbeeindruckt zeigen sich die Kinder. Fröhlich präsentieren sie ab 14 Uhr ihre Stände, zehn sind es, unter sieben Partyzelten konzentriert. Zehn Grad weniger warm als am Vortag zeigt das Thermometer und es regnet unablässig: Im Vergleich eher garstig. Entsprechend bleibt der Zustrom von Publikum bescheiden, immerhin bevölkern viele Kinder und Eltern den Neumarkt. Und nutzen das attraktive Angebot. Eine Pizza wie in Neapel gefällig? Bitte sehr, nach kurzer Wartezeit, heiss aus dem Ofen. Frisch zubereitete Crêpes vielleicht oder knusprige Brownies, ein selbst gebackenes Gugelhöpfchen in handlicher Grösse? Gibt es alles. Dazu ist Sirup erhältlich: passt zu allem.
Gestärkt kann man sich dann den kniffligen Aufgaben stellen, die da warten. Sich versuchen im Pingpong-Basketball, das grosse Spiel im Bonsai-Format. Bohnenwerfen, sechs für 20 Rappen. Mit einer einzigen Füllung der Wasserpistole mehrere Pingpong-Bälle vom Sockel schiessen. Einmal Tier-Golf spielen? Dies und noch viel mehr gibt es am Kinderfest am Nachmittag.
Später am Tag, etwa ab 18 Uhr, gibt dann zur Krönung des Kinderfests die Band «Luusbuebe» ein Konzert für die Kinder.
Vom Quartier, fürs Quartier
Parallel zu den Aktivitäten am oberen Neumarkt haben weiter unten die Helferinnen und Helfer ihre Arbeit aufgenommen, das Fest lebt von der ehrenamtlichen Mitarbeit aller Beteiligten. Das erklärt auch die sehr moderaten Preise für Speisen und Getränke, die es jedem Budget erlauben sollen, mitzuhalten.
Etwa ab 17 Uhr öffnen die einzelnen Stände, noch bei Regen. Kurz darauf, etwa ab 18 Uhr, trocknet es ab und all die Bänke und Tische im Freien werden nach und nach belegt. Das Angebot reicht auch dieses Jahr wieder von Salaten über Risotto und Grilladen bis zu Kaffee und Kuchen. Am Getränkestand gibt es alle Hände voll zu tun, wie auch an der Cüpli-Bar. Erst mal noch abwartend ist das Team am Geschirrwaschstand, es kommt zeitlich verzögert zum Grosseinsatz.
Hier sei allen herzlich gedankt, die das Fest möglich machen, das unter dem Patronat des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat stattfindet. Allen voran dem OK, dem Team des Altstadthauses, Michèle Heri Michel und Beatriz Martinez, sodann Andreas Bögli vom Theater Neumarkt für die Unterstützung, Eshtref Keka für die Installation der Waschanlage und überhaupt allen Helferinnen und Helfern sowie allen, die Salate oder Kuchen gespendet haben, speziell der Confiserie Honold – und allen, die hier nicht erwähnt wurden.
Ausgelassene Stimmung
Man trifft am Neumarktfest immer alte Bekannte, Leute aus der Nachbarschaft, aus der Jugendzeit, von der Gasse: immer wieder gibt es freudige und auch unerwartete Begegnungen. Das macht die Einzigartigkeit dieses Quartierfests aus. Für die Teilnehmenden aus der Nähe oder von weiter weg ist es ein Begegnungsort, eine fröhliche Sache. – Wenn dann noch tolle Bands spielen wie «Los Supergroovalisticos» und später am Abend «Four for the Blues», mit der Sängerin und dem Sänger mit starker Stimme… Ja dann gibt es natürlich kein Halten mehr. Und es wird getanzt bis zum Schluss.
Elmar Melliger