Hochsommerlich warm
Das Frühlingsfest beim Schulhaus Hirschengraben fand statt bei prächtigem Frühlingswetter, ein herrlich sonniger Tag lud zum Verweilen ein. Schattenplätze waren kostbar und rar.
Turbulenzen kennt das Frühlingsfest. So war es bei der Ausgabe 2019 kalt und Schneeregen zwang das Fest ins Hausinnere, in die Märchenhalle, auch schön, aber etwas eng. Es folgten die Corona-Jahre 2020 und 2021, das Fest musste ausfallen. Im Jahr 2022 startete man bei 6 Grad, jedoch stieg das Thermometer auf 12 Grad und Insider wissen: Der windgeschützte Platz kennt keinen Chill-Faktor, gefühlt ist es hier wärmer als ausserhalb der Anlage, und die Leute strömten trotzdem herbei. Im letzten Jahr, alles war vorbereitet, brach drei Tage vor dem Fest im Keller des Schulhauses ein Brand aus, alles musste abgesagt werden.
Beglückt nahm man dieses Mal die Wetterprognosen zur Kenntnis: ein Hochdruckgebiet, trocken und warm sollte es werden. In der Tat, die Temperaturen erreichten 27 Grad und schon am Mittag waren die Plätze im Bereich der Baumgruppe die begehrtesten. Bald wurden sogar Tische und Bänke in den Schatten umplatziert, und man rückte zusammen. (Eine Woche später lag in Zürich ja dann wieder Schnee…)
Musik und Kulinarik
Die Gruppe «Chef Dé Kef» (so schreibt sich das) spielte ihr reiches Repertoire. Felix und Juno Haller, David Aebli und Simone Mongelli spielen in ihrer anderen Formation, «Kafenion», griechische Musik. Sie beehren das Frühlingsfest seit über zwanzig Jahren. So hörte man neben den vertrauten Stücken griechischer Herkunft solche aus dem Balkan, Italien, Frankreich, England, Irland, USA und Lateinamerika.
Vom Grill her, Fabio Zgraggen ist wiederum angereist, begann es verführerisch zu duften, und im Innern konnte man sich am bunten mediterranen Buffet oder beim Dessertbuffet mit süssen Leckereien bedienen. Viele nutzten die Gelegenheit für das erste Sonntagsmahl unter freiem Himmel.
Blasio und Chor
Die Kinder haben sich nicht vergebens gefreut: In der Turnhalle waren die «Blasio»-Gumpimatten bereit und über Stunden hüpften bis vierzig Kinder gleichzeitig auf den federnden Matten umher. Unglaublich viel Energie haben sie, diese Kinder.
So um 14 Uhr trat die Lehrerin Katrin Meier mit ihrem 24-köpfigen Chor aus Kindern der Primarschule vor das Publikum.
Sie sangen eine ganze Anzahl von Frühlingsliedern, die sie in den letzten Wochen zu Randzeiten eingeübt hatten. Frühlingsgefühle und eine fröhliche Stimmung im Publikum war die Folge, so schön haben sie gesungen, begleitet von Gitarre, Klavier und Trompete.
Nach einem Festakt zum vierzigjährigen Bestehen des Altstadt Kuriers (siehe unten) nahm das Fest seinen Lauf. – Die Reihen in der prallen Sonne begannen sich mitten im Nachmittag zu lichten. Allzu lange hielten viele die ungewohnte Hitze auf dem Platz nicht aus. Wer neu dazu kam, blieb eine Weile und zog dann weiter.
Zum Schluss war zu hören: «Es war ein schönes Fest.» «Es war ein sehr schönes Fest.» «Es war gemütlich.» «Es war friedlich.» «Es hatte feines Essen.» – Also gut gelungen.
Und irgendwann am Abend löste sich dann auch noch die im Schatten der Bäume angesiedelte Festgemeinde auf.
Elmar Melliger