Barbara Hartmann

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Barbara Hartmann (geb. 26.11.1944) kam als zweitältestes von sieben Geschwistern zur Welt und verbrachte ihre Kindheit in Eglisau im Weiler Tössriederen. In ihrer Freizeit hat sie sich gern manuell betätigt. Sie hat «glaubsägelet», gemalt und gebastelt. In dieser Zeit entstanden die schönsten Tiere und Holzspielsachen, von denen einige sogar den Weg ins Heimatwerk fanden. Ihr Wunsch, eine Lehre als Kunststopferin zu machen, blieb ihr leider verwehrt, denn in dieser Zeit machten sich Atembeschwerden und ein starkes Asthma bemerkbar, und sie musste an die Höhenluft. Beim Fotogeschäft Brandt in Arosa konnte sie von 1962 bis 1964 eine Lehre machen. Sie lernte dort das ganze Spektrum des Fotohandwerks kennen.
Anschliessend ging es nach England als Aupair, um die Sprache zu lernen. Später arbeitete sie in London in einem Spital. Es zog sie aber wieder nach Hause. Bei der Zinngiesserei Braumandl in der Zürcher Altstadt fand sie Arbeit im Laden als Verkäuferin. Sie hatte im selben Haus zuoberst eine kleine Wohnung. Später machte sie noch eine Ausbildung als Krankenpflegerin im Krankenheim Rehalp in Zürich.
1977, vor fast fünfzig Jahren also, machte sie sich, mit grossem Interesse für Kleider und schöne Dinge, zusammen mit einer Partnerin selbständig. Die beiden übernahmen an der Spitalgasse einen kleinen Secondhand-Laden. Leider verstarb ihre Partnerin nach zwei Jahren und Barbara Hartmann machte allein weiter. Sie betrieb ihren «Bazaar Secondhand» bis Ende Dezember 2023, bis kurz von ihrem Tod.
Sie hatte gute Kontakte, und immer wieder tauchten Raritäten von Kleidern, Brillen und auch Schmuck auf. Sie konzentrierte sich vor allem auf die Fünfziger- und Sechzigerjahre. Ihre Sachen im Laden waren sehr ordentlich und schön sortiert aufgereiht. Sie machte sich einen Namen mit ihren Kleidern, ihr guter Ruf drang bis zum Schauspielhaus. Auch war sie eine Meisterin für Kleideränderungen und Reparaturen, auch das Kürzen von Hosen für die umliegenden Läden wie zum Beispiel den VMC war eine ihrer Spezialitäten. Dies alles günstig und mit viel Verantwortung für Qualität und Termine. Bald war sie quartierbekannt, auch für ihre resolute Art. Sie legte Wert auf eine gewisse Ordnung, im und vor ihrem Laden, und diese durfte nicht gestört werden.
Gewohnt hat sie im Kreis 4, das Niederdorf war ihr zweites Zuhause.
Über eine Grippe anfangs 2024 verschlechterte sich ihr Zustand sehr schnell.
Mit ihrer Schwester Lydia, die Barbara in dieser letzten Zeit begleitete, besprach Barbara, dass sie gerne nach Eglisau ins Altersheim kommen würde, in ihr Heimatdorf, wo drei ihrer Geschwister bis heute leben.
Leider war dies nicht mehr möglich, Barbara Hartmann verstarb am 21. März 2024 im Triemlispital.

EM