Martin Bischoff

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Martin Bischoff nahm immer aktiv am Quartierleben in der Altstadt teil. Er besuchte alle grösseren Anlässe, betreute als Banker im Vorstand des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat etliche Jahre die Finanzen, machte Altstadtführungen und als Bewohner des Hauses an der Chorgasse 22, das auf einem eindrücklichen Stück Stadtmauer aus dem Mittelalter steht, betreute er die instruktiv hergerichtete Sehenswürdigkeit ganz persönlich. Als Grüner setzte er sich für deren Belange ein und war bei den Grünen von Stadt und Kanton Zürich Kassier.
Martin Bischoff (geb. 30. Mai 1943) wuchs als ältestes von sieben Kindern in St. Gallen auf. Nach Abschluss der Schulen zog es ihn in die Ferne. Zuerst nach London.
Dann wollte er auswandern, lebte er längere Zeit in Australien, in der Wüste und im Busch, ebenso arbeitete er ein Jahr in Papua Neu Guinea. Er verbrachte vier Jahre auf den Fidschi-Inseln im Südpazifik.
Auch in Islamabad in Pakistan hielt er sich ein paar Monate auf.
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz arbeitete er beim Schweizerischen Bankverein, damals an der Blaufahnenstrasse im Zürcher Oberdorf.
Seine Lebenspartnerin Monika Kraemer lernte er nach einer Vorstellung im Theater Stok kennen. Sie waren beide kulturell sehr interessiert: Geschichte, Theater, Film, Literatur. Sie unternahmen viele Reisen, in Europa, nach St. Petersburg und bis nach China.
Nach einem Hirnschlag war Monika Kraemer halbseitig gelähmt und konnte nicht mehr sprechen. Martin Bischoff übernahm ihre Pflege, hundertprozentig, über fünfzehn Jahre lang.
Dass er sie in seinem Gesundheitszustand – nach mehreren Knochenbrüchen und einem Herzinfarkt – bei sich zu Hause nicht mehr weiterpflegen konnte, hat er nicht verwunden. Nach wenigen Monaten hörte sein Herz am 13. Juli 2024 auf zu schlagen. Viele im Quartier bewahren gute Erinnerungen an ihn.

Yvonne Sturzenegger

Die Abdankung fand in St. Gallen statt. In Zürich wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Anlass zur Erinnerung an Martin Bischoff stattfinden.