Neu: Bring- und Holtag
Die Altstadt-Entrümpelung findet seit 1992 alljährlich statt, organisiert vom Altstadt Kurier, durchgeführt mit Entsorgung+Recycling Zürich (ERZ) und unterstützt durch die Quartiervereine. Nun gibt es eine Änderung, neu liegt der Fokus verstärkt auf dem Bringen und Holen von noch brauchbaren Gegenständen.
Man kannte es von umliegenden Gemeinden: An bestimmten Tagen kommt die Sperrgutabfuhr. Am Strassenrand sammelt sich die abzuholende Ware, umher streifen Neugierige auf der Suche nach etwas Brauchbarem. So etwas fehlte in der Altstadt. Und so kam die Idee einer jährlichen Veranstaltung auf, bei der nicht mehr Gebrauchtes abgegeben werden kann, verbunden mit einem Tauschmarkt. «Wiederverwenden statt verbrennen», lautete bereits damals das Motto.
Von Beginn an, das war im März 1992, war es ein Happening. Die Leute strömten von beiden Seiten der Limmat auf die zentral gelegene Gemüsebrücke. Metallschrott landete in der Mulde für Altmetall, Brennbares im Kehrichtfahrzeug. Noch Brauchbares konnte auf dem Platz deponiert werden.
Es war ein ständiges Kommen und Gehen, viele blieben auf einen Schwatz oder konsumierten noch etwas bei einem der Stände auf der Brücke.
Viele Trouvaillen
Manche nutzten seither alljährlich die Gelegenheit dazu, Keller oder Estrich zu durchforsten und aufzuräumen in der Wohnung, um Platz zu schaffen. Brauchte man wirklich alles Vorhandene auch weiterhin, oder konnte es weg, entsorgt werden oder jemand anderem dienen?
Wer an besagtem Tag Zeit hatte und verweilte, konnte gut und gern eine Trouvaille machen, mit einem «neuen» Möbel, mit einem Bild, mit Büchern, Spielsachen oder einem Velo nach Hause gehen.
Neuer Fokus
Nun setzt die Stadt auf die sogenannte Kreislaufwirtschaft, im Rahmen des Netto-Null-Ziels der Stadt Zürich, klimaneutral zu werden bis 2040. Entsorgung+Recycling Zürich bietet Hand für Bring- und Holtage, die sie in der ganzen Stadt, organisiert durch Quartiervereine, unterstützen will.
Die «Altstadt-Entrümpelung» vom 14. September 2024 findet demnach mit neuer Ausrichtung statt. Neu liegt der Fokus verstärkt auf dem Bringen und Holen von brauchbaren Gegenständen. Reparieren statt Wegwerfen, lautet die Losung. Das Entrümpeln im Sinn von Entsorgen von Abfall gehört nicht mehr dazu. Wer bezüglich Brauchbarkeit oder Reparierbarkeit unsicher ist, kann das entsprechende Objekt gern vorbeibringen, die Fachleute von ERZ werden es sich gern anschauen.
Angebote des ERZ
Das ERZ bietet das Jahr über ausserdem folgende Angebote und Dienstleistungen an:
Mobiler Recyclinghof: Hier kann man kostenlos entsorgen, mit Tauschplatz. Der am nächsten gelegene Recyclinghof ist an der St. Jakobstrasse 29 beim Stauffacher. Termine siehe Internetsuche unter «Mobiler Recyclinghof».
Entsorgungstram: Für Sperrgut und Elektrogeräte, kostenlos, mit Tauschplatz. Die Altstadt hat keine Tramwendeschlaufe, an der das Entsorgungstram parkieren könnte. Allerdings ist beispielsweise die Endstation der Nummer 4 beim Bahnhof Tiefenbrunnen mit dem Tram gut zu erreichen. (Termine des Entsorgungstrams: Internetsuche unter «Cargo-Tram».)
Sperrgutabfuhr: Man kann Sperrgut zu Hause abholen lassen. (Grundgebühr Fr. 86.50, Internetsuche «ERZ Sperrgut».)
Sonderabfall-Mobil: Hier kann man Sonderabfall bis 20 Kilogramm pro Person vorbeibringen. In der Altstadt hat diese Sammlung bereits im März stattgefunden, allerdings besteht die Möglichkeit, einen Termin anderswo wahrzunehmen. (Siehe dazu das Inserat auf Seite 7.)
Flächendeckende Bioabfallsammlung: Für die Einführung in der Altstadt arbeitet das ERZ an einer praktikablen Lösung.
Das Abfallvermeidungs-ABC: Dieses bietet viele nützliche Hinweise und Ideen zur Vermeidung von Abfall. Es wird ständig erweitert. (Internetsuche: «Abfallvermeidungs-ABC».)
Der Bring- und Holtag
Am Samstag, 14. September 2024, von 9 bis 13 Uhr findet der Bring- und Holtag auf der Gemüsebrücke statt. (Achtung, neue Zeiten!)
Das ERZ ist präsent mit einem Infostand und mit dem Tauschmobil. Die Fachleute geben Auskunft zu Fragen rund um die Kreislaufwirtschaft und beraten gern zu dieser Thematik.
Von der Flick-Bar an der Predigergasse wird Heinz Ryter anwesend sein. Er steht mit Rat und Tat bereit, wenn es um die Beurteilung und Reparatur mitgebrachter Gegenstände oder Apparate geht.
Gegen das Ende der Veranstaltung kommt jemand von der Brockenstube Frosch an der Froschaugasse vorbei und nimmt Verwertbares mit.
Was zuletzt übrig bleibt, wird vom ERZ mitgenommen zum Weitergeben im Rahmen von eigenen Angeboten.
Was wirklich defekt und nicht mehr zu retten ist, nimmt das ERZ mit zur Entsorgung.
Elmar Melliger