Fröhliches Quartierfest
Wie immer Ende August fand das Neumarktfest statt. Ein prächtiger Sommertag lockte die Quartierbevölkerung ans Fest. Schöner hätte es nicht sein können.
Es ist einer der heissen, der sehr heissen Nachmittage, 32 Grad am Schatten. Unbeirrt bauen die Kinder ab 14 Uhr ihre Stände auf, teils im Schatten der Häuser, teils unter einem Sonnenschirm.
Und schon bald steht ein vielseitiges Angebot bereit. So können die Gäste sich im Dart oder Armbrustschiessen messen, und eine «Glücks-Badewanne» lockt geheimnisvoll zum Spiel. Frisch zubereitete Waffeln gibt es für 3 Franken 50. Am nächsten Stand gibt es fast alles, was man sich denken kann: Brownies, Freundschaftsbändeli für 2 Franken, Karten für 3 und man kann sich von Naima porträtieren lassen, für 3 Franken. Popcorn kosten am benachbarten Stand 2 Franken, einige Schritte weiter gibt es sie für 1 Franken. Die Welt im Kleinen.
Begehrt sind natürlich die Limonade und der Sirup für 20 Rappen, bei dieser Hitze. Dazu vielleicht ein Stück Kuchen? Ein Glücksrad hat es, beim Pingpong-Basket kann man seine Geschicklichkeit testen und Gummibärchen gewinnen. Die Nägel lackieren lassen sich einige der Mütter, die Eltern sind ja eine wichtige Zielgruppe des Kinderfests. Schminken lassen kann man sich auch, das ist dann eher wieder für die Kinder. – Später am Abend, die Stände sind weggeräumt und die Festtische stehen bereit, sind alle Kinder eingeladen zu einem spannenden Film im Altstadthaus.
Vom und für das Quartier
Am Neumarkt, weiter unten, nehmen die Helferinnen und Helfer des Festes ihre Arbeit auf, richten sich ein für den zu erwartenden Ansturm. Und wie so gegen 18 Uhr der Neumarkt sich zu füllen beginnt, duftet es bereits verführerisch vom Grill und der Risotto ist bereit. Um das reich bestückte bunte Salatbuffet scharen sich bald hungrige Gäste, die warme Speise sparen sich einige wohl für später auf, wenn es kühler wird. Der Getränkestand läuft auf Hochtouren, und an der Cüpli-Bar treffen sich die Connaisseurs. Am Kaffee- und Kuchenstand wähnt man sich im Schlaraffenland. Dem Team des Abwaschstandes steht die strube Zeit noch bevor.
Eine Gugge und dann ein Trio aus der Altstadt geben ein Ständchen und machen neugierig auf das weitere musikalische Programm.
Bald scheinen alle Plätze an den Festtischen besetzt, doch siehe da, wenn man etwas zusammenrückt, kann sich noch jemand dazusetzen. Man kennt sich oder man lernt sich kennen. Das ist das Schöne an diesem Fest. Etwas vom Schönen.
Und weil alle ehrenamtlich mithelfen, dass das Fest stattfinden kann, können die Preise moderat gehalten werden. Niemand muss etwas verdienen, und so bleibt es für alle erschwinglich.
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle, die zum Gelingen des Festes beitragen, an das OK, an das Team des Altstadthauses, ans Theater Neumarkt für die Unterstützung, an alle, die mithelfen, für die vielen Salat- und Kuchenspenden, namentlich an die Confiserie Honold.
In die Nacht hinein
Für viele ist es die erste Begegnung nach den Ferien, man begrüsst sich wie Freunde, die sich lange nicht gesehen haben, es gibt viel zu erzählen. Und der warme Abend: es könnte ja gut irgendwo in den Ferien sein. Die Sorgen vergisst man erst mal für eine Weile.
Die Gruppe «Los Hermanos Perdidos» spielt Balkan-Beat und Cumbia und reisst ihr Publikum mit. Zuletzt tritt «The Prime» auf, eine Cover-Band, die querbeet alles spielt, von Abba über Tina Turner bis zu den Rolling Stones. Und nun – sind gerade einige Regentropfen gefallen? – reisst es die meisten von den Bänken auf die Beine. Und es wird getanzt, alle tanzen in die Nacht hinein.
Elmar Melliger