«Wir sind auf Kurs»

Seit anfangs 2023 sind Bauarbeiter damit beschäftigt, die Werkleitungen in den Gassen der Altstadt rechts der Limmat zu ersetzen. Das beschäftigt auch die Anrainer der jeweiligen Baustellen.
Die Lärmimmissionen reichen von ohrenbetäubendem Maschinenlärm über das Klacken aneinander stossender Pflastersteine bis zu Geräuschlosigkeit. Es werden gerade die Werkleitungen ersetzt, im Nieder- und im Oberdorf, in allen Gassen, nichts wird ausgelassen, niemand wird verschont. Für Gewerbetreibende sind die Immissionen beziehungsweise ausbleibende Kundschaft ein grosses Problem. Deren Anliegen versucht die Stadt Rechnung zu tragen. So wird in den Sommermonaten nur in den Seitengassen gebaut, um die Boulevardgastronomie nicht zu behelligen, damit die Gäste möglichst ungestört draussen sitzen und die Leute durch die Altstadt flanieren können. Auch finden in der Vorweihnachtszeit bis anfangs Januar keine Bauarbeiten statt, mit Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft und die Stimmung.
Bereits abgeschlossen
Mehrere Baufelder gelten bereits als abgeschlossen. So etwa ein Teilstück beim Central, eines beim Hirschenplatz, sodann ein grosses Gebiet von der Oberen Zäune über Münstergasse hinunter bis zum Limmatquai und zwischen Spiegelgasse und Trittligasse.
Wobei sich das «Abgeschlossen» auf den Bau der Werkleitungen – Wasser-, Gas-, Stromleitungen – bezieht. (Die Abwasserleitungen der Kanalisation liegen tiefer und sind nicht Gegenstand der aktuellen Arbeiten, auch die Telekommunikation ist nicht im Fokus.) Was indessen mancherorts noch ansteht, ist die Oberflächengestaltung, die Pflästerung. Diese wird wenn möglich in einem Zug mit den Grabarbeiten erledigt, was jedoch nicht immer möglich ist. Etwa wenn, siehe oben, eine Pause angesagt ist wegen der Sommermonate oder der Weihnachtszeit. Dann werden die Gräben aufgefüllt und mit einem provisorischen Alphaltbelag geschlossen. So wurde beispielsweise die Brunngasse in der zweiten Februarhälfte nochmals bearbeitet, sie erhielt ihre definitive Pflästerung und strahlt wieder wie neu.
In Bearbeitung
Derzeit wird gebaut an Stüssihofstatt und Metzgergasse, ebenso beim Grossmünster von der Oberdorfstrasse hinunter zur Schifflände, wie André Palancon, Gesamtprojektleiter beim Tiefbauamt, erklärte. Dies dauert bis April/Mai 2025. Im Sommer wird dann als einziges Baufeld das Gebiet von Obmannamtsgasse und Untere Zäune bis zum Hirschengraben bearbeitet. Andernorts ruhen die Arbeiten während der Sommermonate.
Anstehend
Von Oktober 2025 bis Frühjahr 2026 folgt das Gebiet Froschau-, Prediger-, Chorgasse sowie Neumarkt, Rindermarkt, Spiegelgasse. An Froschaugasse, Neumarkt und Rindermarkt hat man übrigens mit Bewilligung des EWZ die Kabel der Weihnachtsbeleuchtung hoch über den Köpfen aufgerollt und hängen lassen anstatt sie ganz zu entfernen. Auf diese Weise können sie dann im November nur noch heruntergelassen und in Betrieb genommen werden. (Das Aufhängen ist aufwendig und braucht Zeit. Das wäre während der Bauarbeiten in den betreffenden Gassen nicht möglich.) Ausserdem wird ab Oktober gebaut im Oberdorf im Geviert zwischen Oberdorfstrasse, Scheitergasse, Limmatquai und Torgasse. Schliesslich im Niederdorf zwischen Am Rank, Limmatquai, Mühlegasse und Zähringerstrasse.
Der daran angrenzende Teil, also von Zähringerstrasse bis Seilergraben, folgt von Oktober 2026 bis Frühjahr 2027, ebenso die Umgebung der Predigerkirche bis hinunter zum Limmatquai.
«Wir sind weiterhin im Plan und auf Kurs», erklärte André Palancon. Bis Ende 2027, anfangs 2028 sollte die Werkleitungssanierung abgeschlossen sein.
Wer heute sagt, es sei ja bereits die halbe Altstadt umgepflügt worden, hat ab morgen nicht ganz unrecht damit. Wie André Palancon erklärte, ist etwa im Frühling die Hälfte geschafft.
Ein Lichtblick für alle, die nicht nur mit Faszination die Bauarbeiten verfolgen, sondern auch froh sind, wenn es dann mal überstanden ist.
Elmar Melliger
Aktuelle Informationen zum Projekt sind zu finden unter www.stadt-zuerich.ch/doerfli.