Rechberggarten: Neuauflage

Mit einigen Änderungen ist das Projekt zur Neugestaltung des Rechberggartens erneut ausgeschrieben worden.

Im August 1999 erkletterten Kinder Bäume im Rechberggarten, um sie vor den Motorsägen zu schützen. Der Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat konnte erreichen, dass das Bauprojekt zur Neugestaltung des Gartens ausgeschrieben werden musste, was der Kanton als Bauherr unterlassen hatte. In der Folge kam es zu Rekursen, von denen der eine bis vor Bundesgericht kam. Dieses attestierte der rekurrierenden Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur (SGGK), dass ein Verfahrensfehler begangen wurde, dass ihr nämlich keine Anhörung gewährt worden sei. Deshalb musste die Ausschreibung abermals erfolgen.
In der Baueingabe aus dem Jahr 2003 war der Park mit einer Einfriedung mit einer Lindenhecke und einem aussen parallel verlaufenden Lattenzaun von je zwei Metern Höhe geplant. Zudem waren massive Terrainanpassungen vorgesehen, namentlich im obersten Teil. Eine Treppe sollte Wegverbindung mit Sitzgelegenheiten sein, ihr wäre
der mächtige Schnurbaum im oberen Teil zum Opfer gefallen. Von Quartierseite her setzte man sich für den Erhalt des Schnurbaums ein, der Lattenzaun erhielt ganz schlechte Noten. Ästhetische und Sicherheitsbedenken wurden geäussert, aber auch die Befürchtung, dass der Park der Nutzung durch die Bevölkerung entzogen werden könnte, ist er einmal abschliessbar.
In der Baueingabe von diesem Februar hat es einige Änderungen gegenüber der ersten Version. So ist nach wie vor eine Einfriedung geplant. Allerdings wird verzichtet auf den zwei Meter hohen Lattenzaun. Nach wie vor soll eine Lindenhecke den Park begrenzen, mit einer Höhe von 180 Zentimetern.
Diese Hecke soll einen 110 Zentimeter hohen Maschendrahtzaun umwachsen. Der Hang oberhalb der Kanzel soll weitgehend belassen werden. Die Treppe soll direkt nach oben führen, mit minimalen Terrainanpassungen. Demzufolge kann der Schnurbaum stehen bleiben.
Nach wie vor soll die Aussichtskanzel umgestaltet werden und auf diesem Niveau ein Obsthain aus ca. zwanzig Bäumen entstehen. Ebenso bleibt der Grenzverlauf der Umzäunung unverändert, der obere Teil ausgegrenzt.
Auf die Nachfrage bei Guido Hagers Landschaftsarchitekturbüro erklärte Susanne Füge, Projektleiterin, dass sowohl Lindenhecken wie auch Obstbäume ein klassisches Barockthema seien. Sitzbänke sind im Projekt keine geplant. Das sei dann allenfalls Sache des Unterhalts, solche zu platzieren.
Martin Brogli, Quartiervereinspräsident, wertete es als einen Erfolg des damaligen Engagements der Quartierbevölkerung und des Quartiervereins, dass nun der hässliche Lattenzaun nicht kommt. Ebenso dass der Baum am Leben bleibt. Er persönlich sieht ein, dass der Park mit einer Hecke und Toren umgrenzt und damit nachts abschliessbar werden soll. Denn öfters kommt es hier zu nächtlichen Trinkgelagen und zu Vandalenakten.
Nicht akzeptabel findet man auch die neue Baueingabe bei der SGGK, wie zu vernehmen war. Denn mit der vorgesehenen Begrenzung werde oben der Park verkleinert, womit die Grundidee des Gartens verändert werde. Man opfere den oberen Teil, wohl um Platz für Bauprojekte zu schaffen. Die SGGK werde nun erst den Bauentscheid abwarten und dann über das weitere Vorgehen beschliessen.

Elmar Melliger