Von, mit und für Frauen: Schmuckbörse

Herbst 2001: wegen der Jagd auf Osama Bin Laden müssen in Afghanistan viele Zivilisten fliehen, und wie immer bei Kriegshandlungen leiden besonders die Frauen und die Kinder.

Anna Leiser, die am Neumarkt wohnt, will etwas für diese Opfer tun. Sie hat eine originelle Idee und die nötige Überzeugungskraft und Ausdauer, um sie zu verwirklichen: Frauen spenden Schmuck, echten und unechten, zum Verkauf. Stücke, die nicht mehr passen, finden den Weg zu einer neuen Besitzerin, die sich freut, und mit dem Erlös werden Hilfsprojekte für Frauen und Kinder unterstützt. Der Sammelaufruf hat grossen Erfolg und schon im November startet im GZ Altstadthaus die erste «Schmuckbörse».
Seither hat Anna zusammen mit freiwilligen Helferinnen den schönen ­Anlass mindestens zwei Mal jährlich durchgeführt, in der Altstadt und in ­anderen Quartieren. Die Einnahmen gingen an Projekte in Asien und Afrika. Die nächste Börse findet am 22. November in der Kapelle der Helferei statt und ist dem Balkan gewidmet. Mitorganisatorin ist die aus Bosnien stammende Quartierbewohnerin Marina Auf der Maur.
Der Balkan wird gerne vergessen, dabei leiden nach den Kriegen noch immer viele Menschen. Sie sind entwurzelt, krank und verarmt, haben Angehörige verloren und Gewalt erfahren. Der Ertrag aus dem diesjährigen Schmuckverkauf geht darum an einen Verein, der in Bosnien direkte Hilfe für ­Traumaheilung und Bildung leistet. Die ­Zürcher Initiantin Annalis Prendina hat ihr Projekt Baklava getauft, nach einem süssen Gebäck, das im Balkan gern gegessen wird und über alle Differenzen hinweg gute Gefühle weckt. Ein Konzert mit hinreissender bosnischer Musik voller Leidenschaft und Wehmut wird die bosnische Kultur näher bringen; zur Stärkung gibt es Bohnensuppe – und Baklava.

Daniela Donati