«Pier 7» in Seenot

Dem schwimmenden Bistro «Pier 7» droht die Schliessung. Gegen den unverständlichen Abbruch-Beschluss läuft eine Petition.

Schon zweimal lobten wir auf der kulinarischen Seite die gute Küche, die nette Bedienung und die Atmosphäre im einzigen auf dem Wasser schwimmenden Restaurant der Schweiz beim Bellevue. Doch das Unheil naht, die Stadtverwaltung will ein neues Bootshäuschen nach Norm und keine Restauration mehr. Das bestehende Haus ist intakt, renoviert und weder Lärm- noch andere Klagen sind je einge­gangen. Aber Norm muss her.
Vor Jahrzehnten begleitete der Schreiber Arnold Kübler auf Abstimmungstour. Mit Zettelverteilen versuchten wir den Abbruch der alten Fleischhalle zu verhindern. Vergeblich. An das Trauerspiel mit dem Platz und der Norm wird wohl niemand gerne erinnert. Ein Symbol von Zürich wurde geschleift. – Nun soll wieder eine beliebte, gut geführte und auch von Touristen geschätzte Stätte einer normierten Einrichtung weichen. Ohne Restauration, man kann ja anderswo einkehren gehen.
Nun haben Ende Januar die Teilhaber Urs Lienhard und Marc Lindenmann zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um die Trauer kundzutun und um abzuklären, ob wirklich das letzte Wort gesprochen ist und was noch zu tun wäre. Eingehend wurde über Chronologie der Ereignisse, über Kosten, aber auch über das erfolgreiche Konzept, über Arbeitsplätze und die Zukunft informiert und allseits war Konsternation über die per Ende Jahr drohende Schliessung zu spüren. Und man beschloss: So nicht!
Urs Egger hat im Gemeinderat ein ­Postulat eingereicht, das inzwischen dringlich erklärt wurde. Und eine Petition gibt jedermann die Gelegenheit, gegen den Abbruch-Beschluss zu unterschreiben. Damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen.

Peter Keck