Nachruf

Max Hugs offene Art, sein Humor und seine Frohnatur werden allen in Erinnerung bleiben!

Ende 1998 legte Max Hug, liebevoll «der Holzwurm vom Neumarkt» genannt, den Hobel beiseite und ging in Pension. Gut vierzig Jahre hatte er am Neumarkt 25 seine Antikschreinerwerkstatt betrieben. Dass er gerade seinen achtzigsten Geburtstag feiern konnte, hätte ihm keiner gegeben. Die Werkstatt war eine heimelige Stube, überall hingen Erinnerungsstücke an den Wänden, Postkarten, Fotos. Der «Holzwurm» war eine Frohnatur, und wenn er ins Erzählen kam, sprudelte es nur so aus ihm heraus.
Nach dem Rückzug vom Berufsleben konnte er noch fünf Jahre bei guter Gesundheit leben, oben in Witikon, mit seiner geliebten Frau, Heidi. Mit ihr unternahm er Reisen ins Tessin, schöne Wanderungen und Spaziergänge am See. Und er liess es sich nicht nehmen, jede Woche am Neumarkt vorbeizugehen. Da hat er jeweils bei Kollegen hereingeschaut, hat Ausstellungen im Kunsthaus oder im Haus zum Rech besucht und ist im Café Neumarkt eingekehrt.
Noch im August feierte das Ehepaar den zwanzigsten Hochzeitstag. Als dann eine Operation anstand, er benötigte einen Herzschrittmacher, schickte sich der lebenslustige Mann in seiner gewohnt optimistischen Art drein. Doch erlitt er im Spital einen Herzinfarkt, an dessen Folgen er einige Tage später verstarb. Auf der Intensivstation hat er das Personal und die Mitpatienten damit überrascht, dass er Lieder sang, was da sonst kaum je vorkommt.
Vor einem Jahr hat Max Hug am EB Wolfbach einen Computerkurs besucht und in der Folge damit begonnen, seine Lebensgeschichte niederzuschreiben, für seine beiden Enkelinnen, die ihm sehr viel bedeuteten. Ganz fertig geworden damit ist er nun nicht mehr, seine Frau Heidi versucht es zu einem Ende zu bringen.
«Da legt der Max den Hobel hin», so sang ein Freund an der Abdankungsfeier in leichter Abwandlung des bekannten Liedes, «und sagt der Welt ade.» – Max Hugs offene Art, sein Humor und seine Frohnatur werden allen in Erinnerung bleiben, die ihn kannten.

Elmar Melliger