Tag der offenen Baustelle

Am Samstag, 6. September, bei schönstem Spätsommerwetter, konnte sich ein zahlreiches Publikum einen Eindruck vom Stand der Arbeiten am Erweiterungsbau des Landesmuseums verschaffen.

In jeweils 30-minütigen Rundgängen durch die Baustelle unter der Leitung von kundigen Mitarbeitenden des Bauherrn (des Bundesamtes für Bauten und Logistik, BBL), des Architekturbüros Christ und Gantenbein, der verantwortlichen Bauleitung und des Landesmuseums erhielt man reichliche Informationen über die bautechnischen Schwierigkeiten und die künftigen musealen Funktionen einzelner Räume.
Ein multifunktionales, technisch modern ausgerüstetes Auditorium für
Veranstaltungen verschiedenster Art, Vernissagen, Vorträge, Konzerte, Filmvorführungen etc., das zwischen 220 und 250 Besucher aufnehmen kann, hat bisher gefehlt. Eigene, vom Museum unabhängige Zugänge machen es möglich, dass der Raum auch ausserhalb der Öffnungszeiten des Museums benützbar ist und von externen Dritten gemietet werden kann.
Ein grosser Ausstellungssaal im zweiten Obergeschoss des Neubaus steht für Wechselausstellungen von mehrmonatiger Dauer zur Verfügung. Momentan ist er noch nicht eingedeckt und wirkt wie eine riesige Dachterrasse. Die charakteristische, bewegte Dachkonstruktion soll aber bis Ende Oktober fertiggestellt sein.
Eine monumentale Treppe führt hinunter ins Erdgeschoss zum kleineren Saal für Wechselausstellungen von etwas längerer Dauer (ein bis zwei Jahre). Dank der zusätzlichen Ausstellungsfläche im Neubau von insgesamt 2200 Quadratmeter wird der Altbau substanziell entlastet, sodass die dortige Dauerausstellung erweitert werden kann.
Die neue, weiträumige Eingangshalle des Museums befindet sich im Rondell des limmatseitigen denkmalgeschützten ehemaligen Kunstgewerbeschulhaus-Flügels, Ausgangspunkt zu den Ausstellungen im Neubau und im alten Teil des Museums. Dazu benachbart werden ein Selbstbedienungs-Bistro und ein Restaurant eingerichtet, Letzteres mit einem eigenen Eingang, sodass es, wie das Auditorium, auch unabhängig vom Museum zugänglich sein wird. Ein grosszügig bemessener Museumsshop und eine Ruhezone kommen den Bedürfnissen der künftigen Besucher entgegen.
Der Tag der offenen Baustelle konnte selbst heftige Gegner des Erweiterungsprojekts davon überzeugen, dass das Museum von einem echten Mehrwert profitieren wird und dass der Neubau den Platzspitz-Park gar nicht so arg tangiert, wie es die Opposition seinerzeit behauptete.

Matthias Senn