Eidg. Boule und Pétanque

Einmal mehr wurde der Sportreporter des Altstadt Kuriers dazu verdonnert, eine umfassende Reportage über das wichtigste (und böse Zungen behaupten: einzige) sportliche Ereignis der Altstadt zu verfassen.

Die geneigte Leserschaft wird dies nun als normale, wenn auch nicht alltägliche, aber selbstverständliche Aufgabe eines Reporters begreifen. Dem mag ja so sein, nur, wenn nun besagter Schreiber alljährlich über denselben Anlass Bericht erstatten soll (und dies seit Jahrzehnten!), dann wird die Sache langsam schwierig. Denn jedes Jahr am Eidgenössischen Buss- und Bettag treffen sich die gleichen Pétanque-Begeisterten auf dem Lindenhof, um mit eisernen Kugeln um sich zu werfen. Meist herrscht dazu Schönwetter, was reportagemässig ebenfalls wenig hergibt. Die Beteiligten sind dank stetigem Genuss diverser Alkoholika zum Grossteil stets guten Mutes – auch dies ist nicht sehr berichtenswert. Zwar beklagen Einzelne die Überhandnahme von ­semiprofessionellen Cracks aus zum Teil weit entfernten Gebieten, Andere hingegen finden, das sei Jammern auf erhöhtem Niveau. Man sieht, es gibt im Grossen und Ganzen wenig Ergötzliches über das Sportereignis zu berichten. Inwieweit das alles überhaupt Sport genannt werden kann, sei nun mal dahingestellt…

Tadellose Organisation
Erwähnenswert ist allerdings die tadellose Organisation des Anlasses. Die Bar wurde wieder höchst kompetent von Lili Kunz und Elsa Feurer ­geführt, Struktur und Planung lag in den bewährten Händen von Roberto Marangoni und seiner Familie, der Grill von Othmar, Claire und Fabio Zgraggen wurde dauerbelagert und Gabriella Sigrist und Pierre Gretaz versorgten die durstigen Kehlen liebevoll mit dem nötigen Nass.

Siegerinnen
Der Vollständigkeit halber sollen hier aber selbstredend noch die siegreichen Pétanque-Spieler genannt werden. Gewonnen wurde das heurige Turnier wie meist in den letzten Jahren einmal mehr von fremden Fötzeln. Die Eingeborenen werden leider weiter auf einen Sieg der Ihrigen warten müssen. Erfreulicherweise trugen den Siegespokal zwei Frauen nach Hause, nämlich Yvonne Bless und Katrin Zumbrunnen vom «Pétanque Kanzlei». Sie schlugen in einem packenden Finale Udo Caspers und Harald Schürsch, boulemässig tätig beim Katzensee.
Letztes Rumkugeln fand scheinbar in der «Bodega» statt. Näheres hierzu entzieht sich freilich des Reporters Kenntnis, da dort ja wohl kaum mehr Sportliches geschehen sein dürfte…

Remy Roos