Widerstand im Quartier

Im Kreis 1 sollen die Stimmlokale ab dem 1. Januar 2017 geschlossen bleiben. Im Quartier regt sich der Protest.

Mehrere Personen haben sich an den Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat und an den Altstadt Kurier gewandt. Sie waren am Abstimmungssonntag, am 27. November, wie gewohnt an der Urne im Stadthaus, um ihre Stimme abzugeben, als sie einen Flyer in die Hand gedrückt erhielten. Dieser klärte darüber auf, dass ab dem 1. Januar 2017 die Stimmlokale im Kreis 1 geschlossen bleiben beziehungsweise, dass man nun im Kreis 2 im Schulhaus Lavater abstimmen könne, darüber hinaus weiterhin im Hauptbahnhof.
Die angekündigten Schliessungen hat der Stadtrat bereits am 7. September beschlossen. Gesamtstädtisch sollen von bisher 42 Stimmlokalen am Sonntag nur noch deren 14 zur Verfügung stehen, inklusive demjenigen im Hauptbahnhof. Gespart werden kann mit dieser Massnahme nicht eben viel, die Rede ist von jeweils 380 Franken pro Stimmlokal.
Das finden diese Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nicht in Ordnung. Tatsächlich werden die bisherigen Stimmlokale im Schulhaus Hirschengraben und im Stadthaus ersatzlos aufgehoben und das Lokal im Hauptbahnhof schliesst am Sonntag bereits um 10 Uhr statt wie die anderen Lokale um 12 Uhr.
Somit trifft der Abbau all jene, denen der Gang zur Urne zu einer lieben Gewohnheit geworden ist. Sie gehören zu den durchschnittlich 10 bis 20 Prozent, die den Gang zur Urne der brieflichen Stimmabgabe vorziehen, deren Quote sich über die Jahre bei 83 Prozent eingependelt hat. Zu den Urnengängern gehören zweifellos auch jene, welche die briefliche Stimmabgabe versäumt haben und deshalb am Sonntag den Weg unter die Füsse nehmen – oder es ganz bleiben lassen.
Die AL hat deshalb ein Postulat eingereicht, in dem sie einen Demokratieabbau feststellt und den Stadtrat dazu auffordert, den Abbau rückgängig zu machen oder abzumildern. Die AL fordert den Stadtrat dazu auf, dafür zu sorgen, dass es in jedem Quartier mindestens ein Stimmlokal gibt.
Der Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat vertritt ebenfalls die Ansicht, dass wenigstens ein Stimmlokal im Kreis 1 weiterhin zur Verfügung stehen sollte. Er wendet sich mit diesem Anliegen mit einem Brief an die Stadtpräsidentin.
Zudem hat der Quartierverein eine Petition lanciert. Diese kann hier heruntergeladen, ausgedruckt und unterzeichnet werden:

>> Download Petition

EM