Elsbeth (Liz) Schwarz

Am 3. Januar 2019 ist Liz Schwarz (geb. 1939) verstorben.

Liz Schwarz eröffnete 1964 das Möbelgeschäft Neumarkt 17 in der umgebauten Liegenschaft. Beim Umbau wurden die untersten drei Geschosse entfernt und von unten neu aufgebaut, eine Konstruktion, die heute von der Denkmalpflege wohl abgelehnt würde. Ziel war es, die Kleinteiligkeit der umgebenden Altstadträume im verkleinerten Massstab in den Neubau zu übertragen. Dieses neuartige architektonische Konzept zieht noch heute zahlreiche Besucher an.
Das Programm umfasste neuwertige, bisher in der Schweiz unbekannte Möbel und Lampen des italienischen «Neuen Designs». Dazu kamen die Kleider von Marimekko aus Finnland. Liz Schwarz führte nicht nur den Laden, sie entwarf auch die zahlreichen Prospekte und Einladungen für Vernissagen.
Das einmalige Gleichgewicht ihrer Lebensart und ihr ausgeprägtes Gespür für Ästhetik machte es aus, dass sie so viel Erfolg und Wirkung erzielte. So trug sie die schönsten Dinge der Welt für ihr Designkaufhaus zusammen und nahm damit den aktuellen Begriff «Concept Store» um Jahrzehnte vorweg.
Ihre alljährliche, handgeschriebene Weihnachtszeitung setzte neue Massstäbe in der Direktwerbung.
Ihre Gabe als ausgezeichnete Gastgeberin konnte man in den kreativen Vernissagen miterleben.
So etwa mit dem verrückten Hühneranlass mit 800 gekochten Eiern und Dutzenden von lebenden Hühnern. Sie machte sich und ihr Sortiment zum Stadtgespräch, was sehr positive Auswirkungen auf die ganze Gasse hatte. – 1978 ergab sich die Möglichkeit, durch Zukauf eines Schopfes an der Predigergasse Raum für eine Erweiterung zu schaffen; diesmal mit einem neuartigen Konzept mit an Ketten aufgehängten Gitterböden über einer Wasserfläche.
Im Jahre 2008 konnte das Geschäft die Räume im Hinterhaus der Liegenschaft Neumarkt 15 übernehmen, als das Architekturforum an die Brauerstrasse zog. Es entstand ein interessantes Labyrinth zusammenhängender Räume in drei verschiedenen Baukonzepten.
Nach Liz’ Ausscheiden trat ihr Sohn Andreas im Jahre 2000 an ihre Stelle. Durch Erweiterung des Angebotes gelang es ihm, das Haus zu einem führenden Ort der modernen Einrichtung zu entwickeln. Neben Andreas hinterlässt Liz Schwarz zwei weitere Söhne, welche ebenfalls im Niederdorf tätig sind.

Fritz Schwarz