Spanische Tapas treffen Pasta

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Der Name des Restaurants, «Cicchetteria», wird aus dem italienischen Wort Cicchetto abgeleitet und bedeutet eigentlich «ein Glas Wein».

In Italien macht man ein Cicchetto, man nimmt sich Zeit, mit Freunden bei einem Apéro den Tag zu beschliessen. Dies kann man gut in der «Cicchetteria» von Rosa Regina und ihrem Mann Francesco.
Betritt man das kleine Restaurant an der Spitalgasse, steht man unmittelbar mitten im Lokal. Wenige Tische teilen sich den Raum mit der Bar. Dahinter erlaubt ein grosses Fenster einen direkten Blick in die Küche. Ein Platz ist schnell gefunden. Das sehr freundliche und aufmerksame Personal hilft dabei. Ist man früh dran, darf man wählen. Wir wählten einen Platz an der Bar. Einerseits, um noch mehr «mittendrin» zu sein, aber auch, um zu sehen, was die Küche, ausser unserer Bestellung, sonst noch produziert. Kaum auf unseren Plätzen, überreichte man uns auch schon die gut assortierte Speisekarte. Spanische und italienische Vor- und Hauptspeisen sind darauf zu finden. Die Spezialitäten des Hauses sind gemischte Tapas-Teller und Gerichte mit frischen Teigwaren. Zum Aperitif entschieden wir uns gleich für ein Glas Rotwein, 5 Finques Reserva 2015, zu Fr. 5.80 das Glas, aus der kleinen, feinen Weinkarte. Dieser Wein begleitete uns dann auch zu unserem Essen. Das Lokal füllte sich von Minute zu Minute mehr. Dennoch behält der Service den Überblick und bleibt aufmerksam.

Leckere Tapas
Die Küche kam auf Touren und anstatt aus der Karte zu wählen, taten wir dies anhand der Gerichte, die an uns vorbei zu den Tischen getragen wurden. Besonders angetan haben es uns Crevetten in Knoblauch und Olivenöl und ein Tintenfisch-Carpaccio, beides zu Fr. 19.50. Erstere sehr heiss und würzig, Letzteres als kalte Vorspeise serviert, aber nicht minder schmackhaft. Der sehr dünn aufgeschnittene Tintenfisch, beträufelt mit Zitronensaft und Olivenöl, wurde von einem kleinen Fenchelsalat gekrönt und war sehr schnell verzehrt. Wirklich lecker. Danach hatten die Crevetten die richtige Temperatur erreicht, um dem Tintenfisch zu folgen. Die Sauce, die sie dabei in ihrem Gefäss hinterliessen, war sehr fein. Was wir sonst an Tapas sahen, regt zu einem weiteren Besuch an. Insbesondere stachen uns die bereits erwähnten gemischten Cicchetto-/Tapas-Teller (zu Fr. 25.–) ins Auge. Die grosse Variante (für Fr. 50.–) reicht locker, um eine Grossfamilie zu sättigen.

Hausgemachte Pasta
Spaghetti, Tagliatelle und Fusilli werden in der «Cicchetteria» frisch zubereitet. Die andere Pasta auf der Karte sei ebenso frisch, werde aber von einem externen Händler bezogen. Aber schliesslich waren wir wegen der «hausgemachten» Pasta auf dieses Lokal aufmerksam gemacht worden. Darum folgten auf Tintenfisch und Crevetten nun Spaghetti mit Steinpilzen und Crevetten an einer roten Rahmsauce (Fr. 27.50) für mich. Meine Partnerin Maria entschied sich für Tagliatelle mit kleinen Tomaten und Seeteufel (Fr. 29.80). Von der Bar aus konnten wir den Köchen beim Zubereiten unserer Gerichte quasi in die Töpfe gucken. Das Ergebnis auf dem Teller wurde der dadurch geweckten Vorfreude vollumfänglich gerecht. Selten habe ich so perfekt zubereitete Spaghetti gegessen. Und auch das Gericht meiner Partnerin entsprach den Erwartungen. Die Karte bietet noch eine sehr gute Auswahl weiterer Gerichte, zwischen Fr. 5.50 und 44.50, sollten Sie anderes als Pasta bevorzugen. – Das Essen rundeten wir ab mit einer Crema Catalana (Fr. 12.50), welche vor unseren Augen frisch abgeflämmt wurde. Zum Abschluss wurden uns zwei Carajillo (Fr. 7.50) gereicht. Was heisst gereicht: Zelebriert, so wie man es aus Spanien kennt. Ein wahres Feuerwerk der Sinne, als sich der entzündete Brandy aus grosser Höhe zielsicher im kleinen Glas mit dem Kaffee vereinte.
Ein gelungener Abend in schöner, italienisch/spanischer Atmosphäre.

Alexander Villiger

«Cicchetteria da Rosa», Spitalgasse 5, 8001 Zürich,
Tel. 044 261 03 03, info@cicchetteriadarosa.ch. Montag bis Samstag 11 bis 23 Uhr, durchgehend warme Küche, Sonntag 17 bis 22 Uhr.