Wieder strahlend schön

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Eigentlich sind es zwei Häuser, historisch gesehen, die über die Zeit zusammengefügt wurden.
Von der Froschaugasse reicht die Liegenschaft nach hinten bis zum früher dort (anstelle der
Synagogengasse) offen fliessenden Wolfbach. Es ist ein stattliches Haus, auch die
Innenausstattung ist vornehm, das prominente Besitzer hatte.
Vom 13. bis Mitte 15. Jahrhundert ein jüdisches Wohnhaus, in dem mutmasslich eine Synagoge war,
trug es ab 1357 den Namen «Judenschule». 1463 ging es in die Hände christlicher Bürger über,
nachdem die Juden 1435 aus Zürich ausgewiesen worden waren. 1696 erwarb Johann Heinrich Holzhalb
das Gebäude und baute es 1705 um. 1730 ging das Haus über auf die Familien Landolt und Escher,
die es umbenannten auf «Burghof».
1357 fand das Haus erste Erwähnung in den Steuerbüchern, die ältesten Teile stammen aus dem 13.
Jahrhundert, also aus dem Mittelalter. Im 14./15. sowie im 16. Jahrhundert lassen sich
Aufstockungen nachweisen, ebenso Versteinerungen von Fachwerkgeschossen und ein neues Dach im 16.
Jahrhundert. Ein grosser Umbau erfolgte 1705. Aus dieser Zeit stammen die grossen Fenster, das
barocke Treppenhaus und schöne repräsentative Räume. Die Sockelgestaltung (Erdgeschoss und 1.
Obergeschoss) mit Quaderputz im Stile des Historismus erfolgte im 19. Jahrhundert.
Der Architekt Klaus Dorn, der das Haus 2002 gekauft hatte, wollte die in die Jahre gekommene
Fassade erneuern lassen. Das ist eine aufwendige Sache bei einem so alten und denkmalgeschützten
Objekt. Und es galt immerhin eine Fläche von 1000 Quadratmetern zu bearbeiten. Der Umbau wurde
intensiv begleitet von Archäologie und Denkmalpflege der Stadt Zürich.
Bei der Fassadenrenovation hat man den alten lachsfarbenen Verputz partiell entfernt, teilweise
abgeschliffen, und das Haus ockerfarben gestrichen. Der in Blautönen gehaltene Erker hat eine
neue Fassung in Grün erhalten. Zuvor unter Verputz verborgene Eckquader wurden sichtbar gemacht.
– Anfangs September 2019 wurde das Gerüst abgebaut und das Haus präsentiert sich in strahlender
Frische: eine echte Aufwertung!

EM