Felix Rennhard

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Ein Freund ist unerwartet von uns gegangen, am 18. April. Ein Abschied war nicht möglich, die gegenwärtigen Umstände liessen kein Adieu zu. Kurz und heftig wütete eine Krankheit, der er nicht widerstehen konnte.
Die Altstadt ist etwas ärmer geworden ohne unseren Felix, ihr wird es fortan an Farbe mangeln. Wer wird uns nun den Fussball näher erklären? Keiner konnte sich so ereifern über einen Fehlentscheid eines tumben Schiedsrichters wie Felix. Er wusste stets was Sache ist im Reich des runden Leders. Wer organisiert künftig die legendäre Champions-League-Wette?
Aber seine Leidenschaften waren selbstredend um einiges vielfacher. Er liebte antike Möbel, speziell Sekretäre mit ihren Geheimfächern. In seiner Wiener Wohnung konnte man mehrere bewundern. Er sammelte und handelte kenntnisreich Gemälde, besonders Walter Arnold Steffen hatte es ihm angetan.
Er konnte sich für so vieles begeistern – für Pilze, fürs Jassen, für Wien und seine Museen und Galerien, für Märkte, für Rotwein und die Beizen der Altstadt, für die stets etwas kitschigen Wiener Bronzen. Und als er vor Jahren Afrika «entdeckte», gabs auch da kein Halten mehr, Tansania, Sansibar, die Seychellen. Wie konnte er schwärmen über ein Fussballspiel, bei dem er und seine Daniela sich als einzige Weisse unter lauter Afrikanern am Fernsehen bei südafrikanischem Wein genüsslich ergötzten! – Ach Felix, es gäbe noch so viel zu erzählen. Und vieles wird auch noch erzählt werden. Wir werden dich unendlich vermissen. Und du wirst in unserer Erinnerung bleiben, wir werden deiner gedenken. Trotzdem, es tut weh, der Schmerz wird lange bleiben. Daniela, wir trauern mit dir.

Remy Roos