Theater Neumarkt spielt weiter
Das Theater Neumarkt lässt sich vom Coronavirus nicht schrecken. Die vom Bundesrat am 29. Oktober 2020 erlassenen Massnahmen gegen die Pandemie erlauben es ihm, den Spielbetrieb weiterzuführen.
Die Vorgaben zwingen allerdings zu Anpassungen. Bis auf weiteres finden im Theater höchstens fünfzig Personen Platz. Es herrscht strikte Maskenpflicht. Und die Foyerbar schliesst um 23 Uhr. Auch der Spielplan ist nicht sakrosankt. Kurzfristige Änderungen, auch Ausfälle seien möglich, so die Presseverantwortliche Katharina Nill. Aktuelle Auskunft gebe jeweils die Theater-Website (www.theaterneumarkt.ch).
Trotz aller Einschränkungen bleibt das Neumarkt ein offenes Haus – auch für Gäste mit kleinem Budget. In der letzten Saison ist die Idee des Wahlpreismodells entstanden. «45, 30 oder 15 Franken: Bestimmen Sie selbst, was Ihnen ein Besuch bei uns wert ist», verkündet die Website. Das Ziel sei «Einfachheit, Transparenz und Gerechtigkeit», so Nill. Ob sich das Modell bewährt, kann sie noch nicht sagen. Spätestens Ende Saison entscheidet das Theater, ob es daran festhält.
Das Theater Neumarkt ist jedenfalls bestrebt, auch und gerade in dieser Krisenzeit so lange wie möglich einen kulturellen Beitrag zu leisten. Das hat es am 27. Oktober zusammen mit zahlreichen anderen Kulturinstitutionen des Kantons Zürich in einem offenen Brief an den Bundesrat und die Zürcher Politik dargelegt. Dank «nachweislich greifenden Hygienekonzepten» seien die Institutionen «nur sehr beschränkt an der Verbreitung des Covid-19 Virus beteiligt», heisst es darin. Sie sollten ihre Arbeit daher weiterführen können. «Kunst und Kultur geben uns Halt, sie lassen uns gerade jetzt in der Krise Hoffnung schöpfen für eine Zeit danach.» Diesem Wunsch hat der Bundesrat, zumindest was das Theater Neumarkt betrifft, vorderhand nichts in den Weg gelegt.
Karl Wüst