Wieder einmal nach Thailand?

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Derzeit sind Auslandreisen nicht so angesagt, die Reiselust zu befriedigen ist schwierig. Etwas von fernen Ländern können wir jedoch zu uns nach Hause holen, kulinarisch wenigstens. Möglich machen das die Take-Away-Angebote.

Die Idee? Wieder einmal zu verreisen, zumindest im Kopf. Zur Unterstützung der Fantasie den Gaumen mit thailändischer Küche verwöhnen. Mittels Take Away oder Lieferdienst. Doch das hat seine Tücken, wie wir erfahren mussten.

Die Suche
Man könnte meinen, dass es derzeit nicht so schwierig sein sollte, sich
an einem Freitagabend thailändisches Essen aus dem Kreis 1 zu besorgen. Und weil essen zu zweit nur bedingt Spass macht und fünf Personen erlaubt sind, verabredeten meine Partnerin und ich uns mit einem befreundeten Paar zur Fantasiereise nach Thailand. Kurz noch ein Thai-Take-Away gegoogelt und schon kann die Reise losgehen. So der Plan. Wir fanden immerhin mehrere Take Aways auf Google. Zur Herausforderung wurde aber die Tageszeit. Es war schon kurz nach 20 Uhr.
Der erste vorgeschlagene Take Away existierte nur noch in der virtuellen Welt, real hat er den Betrieb eingestellt. Der zweite hat nur über Mittag geöffnet. Der dritte schloss gerade, mangels Kundschaft. Der vierte war so überlaufen, dass wir uns, mittlerweile war es fast 21 Uhr, für eine
fünfte Alternative entschieden. Die schloss aber um genau 21 Uhr. Es
lebe die schweizerisch-thailändische Pünktlichkeit. Also zurück zu Nummer vier.

Das Ergebnis
Das Lokal war noch immer sehr stark frequentiert, deshalb entschieden wir uns, die Bestellung online aufzugeben und das Essen über einen Lieferdienst zu organisieren. Und fortan lief es fast reibungslos. Auf der Homepage des «Rising Sun» an der Mühlegasse schnell zwei Vorspeisen und vier Hauptgerichte ausgewählt, Zeit und Ort bestätigt und alsbald können wir auf der App die gesamte Situation hautnah mitverfolgen. Bestellung bestätigt – Mahlzeit in Zubereitung – Mahlzeit dem Lieferdienst übergeben – Weg des Lieferdienstes (über die Strasse) verfolgen – und schon klingelts an der Türe. Einmal gedämpfte Dim Sum mit Schweinefleisch (Fr. 14.–), einmal gebratene Gemüse-Teigtaschen (Fr. 12.–), einmal Udon Nudelsuppe mit Ente (Fr. 27.50), zweimal Thai Papaya Salat (je Fr. 14.–), je einmal gebratenes Poulet mit Pfeffer und Chili (Fr. 23.50), gebratene Ente mit Orangensauce und Gemüse (Fr. 28.–) und gebratene Reisnudeln mit Pouletfleisch (Fr. 18.–).
Nun, das Essen war soweit gut. Von der fehlenden Ente in Orangensauce abgesehen. Diese wurde im Nachgang aber absolut unbürokratisch und
sehr professionell vom Lieferdienst (eat.ch) zurückerstattet, inklusive Gutschein für eine (hoffentlich) kommende Bestellung. Top! Lustig auch das Gespräch mit dem Essenskurier, der gar nicht glauben wollte, dass wir nur über die Strasse, dafür aber in den fünften Stock (ohne Lift!) geliefert haben wollten. Den fünften Stock haben wir über ein grosszügiges Trinkgeld abgegolten, sehr zur Freude des Kuriers.

Das Highlight
Unser Favorit der thailändischen Take Aways befindet sich übrigens auch an der Mühlegasse. Schon seit drei Jahren. Ich fahre fast täglich daran vorbei. Aufgefallen ist es mir aber noch nie. Es handelt sich dabei um die Nummer zwei in der obigen Aufzählung, das «Coconut». Das «Coconut» hat unter der Woche von 11 bis 15 Uhr geöffnet, abends und am Wochenende leider gar nicht. Der kleine Take Away ist blitzsauber. Die Auswahl der Gerichte ist übersichtlich und frisch präsentiert. Zudem sind diese in verschiedenen Grössen erhältlich. Wir waren zu zweit unterwegs und wählten einmal Poulet Satay und einmal Phat Thai Vegi. Zwei mittlere Portionen, zusammen Fr. 25.–. Geschmacklich und optisch unser Favorit.
Fazit: Thai-Take-Aways gibt es einige. Es bedarf etwas vorrausschauender Planung, will man diese nutzen. Am meisten überzeugt hat uns das «Coconut» an der Mühlegasse. Gut waren aber auch die anderen. Dabei ist der Eindruck natürlich immer subjektiv. Gehen Sie auf die Reise!

Alexander Villiger

«Coconut», Mühlegasse 29, 8001 Zürich, Tel. 076 681 62 88. Nur zum Mitnehmen! Offen Montag bis Freitag 11 bis 15 Uhr.
Die weiteren Take Aways: «Rising Sun», «Ban Song Thai», «Thai Bamboo».