Bei den Dinosauriern

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Der diesjährige Herbstausflug des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat führte nach Aathal, ins Sauriermuseum. In der Nähe gab es dann einen währschaften Zvieri.

Es ist Tradition: Am Knabenschiessen-Montag machen sich Mitglieder des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat auf zum Herbstausflug, diesmal war das am 10. September. Um halb eins besammeln sich am Hauptbahnhof 24 Personen, um den Zug nach Aathal zu nehmen.

Den zehnminütigen Weg vom Bahnhof Aathal zum Sauriermuseum legen die Ausflügler, die meisten sind im Pensionsalter, unterschiedlich leichtfüssig zurück, denn es ist an diesem Nachmittag recht heiss.

Knochenarbeit
Von der Gruppengrösse her passt es gerade noch für eine einzige Führung. Das Museum ist exklusiv für die Ausflügler geöffnet, man kann sich gut auf die Referentin konzentrieren. Man erfährt viel über das von Hans Jakob Siber 1992 eröffnete Museum und natürlich über die Exponate, die Saurier. Die Führung gilt den Dinosauriern, also den auf dem Land lebenden Sauriern, in Abgrenzung zu den Meeressauriern. «Einen Dinosaurier auszugraben», sagt die studierte Paläontologin, «das ist Knochenarbeit.»

Sie weiss, wovon sie spricht, denn sie war insgesamt acht Mal in den USA bei Ausgrabungsarbeiten beteiligt. Auf dem Gelände der Howe Ranch in Wyoming hat Siber die Grabungsrechte gehabt. Elf Dinosaurier wurden dort gefunden und ausgegraben, acht davon sind im Museum im Original zu sehen. Ein Exemplar, wie ­andere hervorragend erhalten, ist der 2002 ausgegrabene Stegosaurier «Lilly». Benannt wurde er, so die Führerin Rabea Lillich, nach den Finderinnen, nämlich sie selbst und ihre Zwillingsschwester Nicola Lillich. Was den Namen «Lilly» ergab. – Man fühlt sich natürlich der ganzen Sache sprunghaft näher, wenn man so etwas erfährt!

Im Labor im Obergeschoss erhält man eine Ahnung davon, was «Knochenarbeit» auch noch bedeutet. Die in den USA oder in der Tongrube in Frick im Aargau gefundenen Knochen werden hier fein säuberlich freigelegt und präpariert. Eine Arbeit, die viel Geduld erfordert, man braucht unter Umständen Wochen für ein (grosses) Stück Knochen.

Die Frage, weshalb die Saurier ausgestorben sind, lässt sich nicht ganz schlüssig beantworten. Es könnte der Einschlag eines riesigen Meteoriten auf die Erde gewesen sein. Nach einer anderen These hätten Vulkanausbrüche das Ökosystem zerstört. Oder war es vielleicht eine Kombination von beidem? Die Nachfahren der Dinosaurier, fragt Rabea Lillich, welche Tiere könnten das denn wohl sein? Nein, weder Krokodile noch Schildkröten, auch wenn die prähistorisch aussehen mögen, sondern: die Hühner! Man stelle sich so ein Huhn mal ordentlich vergrössert vor. Oder vielleicht mehrere Hühner und sich dazwischen…

Nach der spannenden Führung bleibt noch Zeit, das Museum auf eigene Faust zu erkunden. Von der einfachen Schau zur Zeit der Gründung hat sich diese Ausstellung entwickelt zu einem modernen Museum, das auf verschiedenen Etagen in diversen Räumen seine Exponate präsentiert. Aktuell wird gerade eine Ausstellung prähistorischer Haie gezeigt… Wer vor vielen Jahren letztmals hier war und wiederkommt, wird staunen.

Feiner Zvieri
Und schon gilt es, den Weg zurück Richtung Bahnhof unter die Füsse zu nehmen, einige ziehen es vor, ein Taxi zu bestellen. Wobei, zuerst geht es noch am Bahnhof vorbei zum ­Restaurant «Neue Spinnerei», wo sich die QV-Mitglieder an zwei langen Tischen im Freien schön im Schatten niederlassen. Kaum haben alle Platz genommen, werden kalte Platten mit Fleisch und Käse aufgetragen, von denen man sich bedient.  Und bei fröhlichem Palaver lässt man den Nachmittag Revue passieren, pflegt die Geselligkeit und lässt so den von Jacqueline Wild organisierten attraktiven Ausflug vor der Rückfahrt nach Zürich auf angenehme Weise ausklingen.

Elmar Melliger