Die Pizza schmeckte prima.

Wie Ottilie realisierte, dass «jetzt» unmöglich jetzt heissen konnte.


Einmal nicht kochen müssen und doch nicht bei Brot und Käse landen, das war es, was Ottilie ins Internet trieb, am Freitagabend, 27. März im Corona-Jahr 2020. Sie wählte den Freitag, weil am Samstag eventuell zu viel Betrieb sein könnte. Doch bei ihrer Lieblingspizzeria «Santa Lucia» hiess es bloss: «Der Ofen ist voll.» Man soll es doch später wieder versuchen, es lohne sich bestimmt. Um 20 Uhr konnte sie ihre Pizza bestellen, dazu kreuzte sie bei der gewünschten Lieferzeit «jetzt» an. Dass «jetzt» unmöglich jetzt heissen konnte, war sie sich bewusst. Doch der Magen knurrte hörbar, als eine Stunde später immer noch nicht jetzt war. Schliesslich, bald wäre sie «ohni Znacht is Bett» wie zuletzt als unartiges Kind, klingelte es an der Tür. Es war 22.30 Uhr.
Die Pizza kam mit einem Fünf-Franken-Gutschein für die nächste Bestellung. Total am Limit, die kulinarischen Retter in der Not. Offenbar hatten noch andere Ottilies gloriose Idee. – Die Pizza schmeckte prima.

Ottilie wäre dann schon froh, wenn das mit dem Corona langsam vorbei wäre. Auch, aber nicht nur, wegen der Frisur.