Christine Schwarz

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Als junge Frau zog Christine Schwarz aus Trun in der Surselva nach Zürich und tröstete sich über den Verlust der Heimat am Bündner-Stamm in der «Öpfelchammer». Nebst den Heimweh-Bündnern verkehrte dort ein bunt gemischtes, kontakt- und festfreudiges Volk. So lernte sie dort Züsi und Fips Henne kennen, denen sie in lebenslanger Freundschaft verbunden blieb. Sie war Trauzeugin an deren Hochzeit und wohnte über 45 Jahre lang im gleichen Haus, zuerst am Rindermarkt 12 und später an der Kirchgasse 32. Mit Züsi verbrachte sie viele Stunden in der Küche beim gemeinsamen Backen und Vorbereiten von Festen und Einladungen. Die beiden harmonierten so gut, dass viele Leute der Überzeugung waren, sie seien Schwestern.
Für Christine war das Leben in einer schönen Umgebung mit angenehmen Nachbarn sehr wichtig. Sie rief deshalb Anfang der 1990er-Jahre den Kirchgass-Apéro ins Leben. Innert Kürze wurde dieser Anlass zu einer Institution, auf den sich die gesamte Nachbarschaft das ganze Jahr freute und der massgeblich zum guten Kontakt in der Gasse beitrug.
Als vor 20 Jahren das Helferei-Theater gegründet wurde, war Christine von Anfang an dabei. Sie spielte mit, half hinter und neben der Bühne, soufflierte, führte die Kasse und war bis zum vorläufig letzten Auftritt der Truppe mit grossem Einsatz für alle und alles da.
Im Grossmünster engagierte sie sich viele Jahre im Präsenzdienst, den sie umsichtig und mit viel Sachkenntnis zum Wohl der Besucher versah.
Christine war gerne unterwegs, unter anderem mit der Wandergruppe des Grossmünsters oder auf den Kirchgemeindereisen.
Ihr Elternhaus in Trun besuchte sie jedes Jahr und freute sich, die dortigen Kontakte zu Familie und Nachbarn zu pflegen und wieder einmal in ihrer Muttersprache Rätoromanisch zu reden.
Christine starb am 20. November 2020 nach kurzer Corona-Erkrankung. Ihre herzliche, aufgestellte und hilfsbereite Art hat uns alle berührt. Wir vermissen sie und ihre vertraute Stimme auf der Kirchgasse sehr.

Regula Higi