«Krach macht wach»
Wenn die Abende lang und lau sind, zieht es die Menschen ins Freie. Allabendlich zu sehen in der Altstadt. Was viele der Hergereisten sich nicht bewusst sind: Hier wird auch gewohnt.
Klar ist es lässig, auf einem der lauschigen Plätzchen sich zu verweilen. Vielleicht mit etwas zu Trinken, unter Umständen hat jemand noch Musik dabei… Wer wollte einem das missgönnen.
Viele der Gäste der Altstadt sind sich indessen nicht bewusst, dass hier gewohnt wird. Dass des einen Vergnügungsviertel des andern Wohnquartier ist. Wer gerade etwas zu feiern hat oder einfach den Abend geniessen will, denkt oft nicht so weit. Doch die Häuser sind ja nicht nur Kulisse. Immerhin einige tausend Bewohnerinnen und Bewohner bevölkern heute noch den Kreis 1, die Altstadt.
Eine der Aufgaben von «sip züri» ist es denn auch, solche Feiernden auf diesen Umstand aufmerksam zu machen. An einem Treffen mit Vertretern des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat kam man denn auch darauf zu sprechen, wie man diese Botschaft noch besser vermitteln könnte. Aus dem Quartier, von einer Anwohnerin, kam dann die Idee, es mit Plakaten zu tun.
Gegenwärtig ist der Quartierverein daran, eine entsprechende Lärmkampagne zu planen, in Zusammenarbeit mit der Stadt, mit «sip züri» und Stadtpolizei. Die in der Altstadt lebende Cartoonistin Magi Wechsler hat das Sujet für die Plakate kreiert, die demnächst auf einigen Plätzen aufgestellt werden.
In Frage dafür kommen etwa Leueplätzli, Napfplatz, beim Kunsthaus, Ecke Niederdorf- / Häringstrasse, Spitalgasse, aber auch Orte links der Limmat, etwa an der Schipfe.
Ergänzend zu den Plakaten werden überdies Flyer gedruckt, die beispielsweise Wirtinnen und Wirten als Information für die Gäste dienen können.
Von der Aktion erhofft man sich keine Wunder, aber doch eine gewisse Sensibilisierung, die einen Unterschied machen könnte.
Elmar Melliger