Endlich wieder ein Frühlingsfest!

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Nach zweimaliger Corona-Pause hat das Frühlingsfest beim Schulhaus Hirschengraben wieder stattfinden können – diesmal bereits zum 22. Mal. Und wie es von Stunde zu Stunde wärmer wurde, erschienen mehr und mehr Gäste und genossen das erste Quartierfest seit langem.

Der diesjährige Wonnemonat Mai wurde dieses Jahr vorverlegt auf den März, der sich als Temperatur- und Sonnenscheinstundenrekordhalter hervorgetan hat. Dann der April, der gleich zu Beginn macht, was er will: Kälteeinbruch, Schnee, alles weiss, am Wochenende vom 2. und 3. April. Eine Woche später steht das Frühlingsfest auf dem Programm, nach zweimaliger Corona-bedingter Pause. Es bibbern die Organisatoren, wegen dem Regenwetter davor und am Sonntagmorgen des 10. April vor Kälte. In der Nacht auf 2 Grad gesunken, steht die Temperatur bei Festbeginn um 11 Uhr bei 6 Grad. Herausfordernd für ein Fest, das im Freien gefeiert wird. Ein Unbekannter, der sich um 11 Uhr auf die Aussenanlage des Schulhauses Hirschengraben verirrt zu haben scheint, wird gefragt, ob er etwas suche. Ja, er wolle ans Fest. «Ach so, ja, das ist dann hier.»

Musik und Kulinarik
Um 12 Uhr, die Sonne scheint, beginnt die Band zu spielen. «Chef Dé Kef» (so schreibt sich das) besteht zu sechzig Prozent aus «Kafenion», die das von Petros Nanopoulos ins Leben gerufene und von ihm 17 Mal organisierte Frühlingsfest von Beginn an mit Live-Musik belebt und bezaubert hat. Felix und Juno Haller sowie David Aebli spielen in beiden Formationen. Den Unterschied machen Stefan Rüfenacht (Saxofon, Keybord) und Reto Bischofberger (Schlagzeug) – und das Repertoire. Dieses reicht von den vertrauten Stücken griechischer Herkunft über den Balkan nach Italien, Frankreich, England, Irland in die USA und nach Lateinamerika. Auch für Laien ist nach den ersten Takten erkennbar, dass hier alte Profis am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen und das Zaubern noch nicht verlernt haben.
Der Pausenplatz, die Temperatur hat gerade 12 Grad erreicht, hat sich gefüllt. Ein schöner Teil des Quartiers hat den Weg gewagt. Man weiss inzwischen: den Chill-Faktor kann man hier getrost vergessen. Gegen Norden, woher die Bise weht, ist die Anlage perfekt geschützt, und die ersten Jacken werden ausgezogen.
Der Metzger Fabio Zgraggen hat mit seinem Grill den Betrieb aufgenommen, in der Märchenhalle steht das mediterrane Buffet bereit, dazu lockt das Getränkeangebot sowie Kaffee und Kuchen.

Blasio und Chor
Die bei den Kindern heiss geliebten und bei ihren Eltern wegen der Unfallgefahr leicht gefürchteten Gumpimatten, die trotz Anbieter- und Namenswechsel eisern «Blasio» genannt werden, lassen die Kinderherzen hüpfen wie sie selbst durch die Luft wirbeln, in der Turnhalle. Von 13 bis 14 Uhr ist Pause, Abkühlung ist angesagt.
Und dreissig der Kinder stellen sich vor der Bühne in Chorformation auf. Sie alle haben mit ihrer Lehrerin Katrin Meier jeweils in der Mittagspause geprobt und lassen ihr Können nun hören.
Und all die fröhlichen Frühlingslieder lassen die Welt für eine Weile in Ordnung erscheinen. Der Applaus ist herzlich.
Wie «Chef Dé Kef» wieder übernehmen, lassen sich einige der Gäste zum Tanzen bewegen, mitten in diesem inzwischen recht mild gewordenen sonnigen Sonntagnachmittag. Und so gegen halb sechs, da klingt das Fest langsam aus.
Das erste Quartierfest seit Sommer 2019: Zufriedene Gesichter, wohin man blickt. Das ist doch mal ein Anfang!

Elmar Melliger

Herzlichen Dank
Das Frühlingsfest steht unter dem Patronat von Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat und Altstadt Kurier sowie von Altstadthaus und Schulhaus Hirschengraben.
Ein herzlicher Dank geht an alle, die das Fest ermöglicht und mitgetragen haben: Natürlich «Chef Dé Kef» mit ihrer tollen Musik. All die freiwilligen Helferinnen und Helfer – über vierzig Personen –, die beim Auf- und Abbau, an den Food- und Getränkeständen, beim Geschirrwaschen und bei der Kinderaufsicht mitgeholfen haben. Alle, die etwas fürs Salat- und fürs Kuchenbuffet beigesteuert haben, namentlich die Confiserie Honold. Die Firma Thraki für das mediterrane Buffet. Fabio Zgraggen am Grill, der erstmals von weit her kam. Die Lehrerin Katrin Meier und die dreissig Kinder, die gesungen haben. Sandro Chiandussi und Anna Medoro vom Schulhaus Hirschengraben.
Alle, die etwas konsumiert und so auf angenehme Weise dazu beigetragen haben, dass die Rechnungen bezahlt werden können.
Ein spezieller Dank geht ans Altstadthaus, das dieses Jahr die Kosten für die «Blasio»-Hüpfmatten übernommen hat. (Die Jahre davor haben sich der Quartier- und der Elternverein die Kosten geteilt.) Nebenbei: Die schätzungsweise siebzig Kinder, die sich auf diesen Matten vergnügten, hätten pro Kopf 20 Franken Eintritt zu bezahlen gehabt, um die Kosten für die Matten zu decken. – Rechne.
Ein Dank an meine KollegInnen vom OK, Germaine Müller (verantwortlich für Getränkestand, Kaffee und Kuchen), Alexander Villiger (Speisenbuffet), Maria Eriksson (Geschirrhandling, Abwasch).
An alle Gäste, die gekommen sind, trotz Corona, trotz Ukrainekrieg – und obwohl es zunächst recht kühl war.
An Petrus, der zwar eine Drohkulisse aufgebaut, zuletzt aber doch ein Einsehen hatte und das Fest zu einem wirklichen Frühlingsfest hat werden lassen: im Freien, bei Sonnenschein und immer angenehmeren Temperaturen.

EM